Mehr aktive Bürgerbeteiligung Der "Neue" ist kein Unbekannter

LOHMAR · Im Büro seines Vorgängers Wolfgang Röger, von dem aus er nun die Amtsgeschäfte leitet, hat Lohmars neuer Bürgermeister nichts verändert. Der Schreibtisch steht da, wo er immer schon stand, an der Wand hängen dieselben Bilder. Lediglich einige Miniaturautos hat Horst Krybus in ein Sideboard gestellt. Darunter ein feuerroter MG, Baujahr 1957.

 Lohmars neuer Bürgermeister Horst Krybus setzt auf Teamwork und mehr Bürgerbeteiligung.

Lohmars neuer Bürgermeister Horst Krybus setzt auf Teamwork und mehr Bürgerbeteiligung.

Foto: Paul Kieras

In "groß" steht der auf dem Rathausparkplatz und ist der ganze Stolz des frisch gewählten Verwaltungschefs. Ein Unbekannter ist er nicht: In den vergangenen zwölf Jahren war der CDU-Mann Partei- und Fraktionsvorsitzender in Lohmar. Am ersten Arbeitstag, dem vorvergangenen Montag, begrüßte er alle Mitarbeiter.

Seitdem hat er fast allen Dienststellen einen Antrittsbesuch abgestattet. Außerdem will er den Kontakt zu Geschäftsleuten und Unternehmen ausbauen. Krybus möchte die Entwicklung Lohmars vorantreiben - und zwar "in unverminderter Geschwindigkeit wie bisher".

Ganz oben auf seiner Agenda stehe die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Er beabsichtige, neue Flächen zu erschließen und die Stadt noch attraktiver für junge Familien zu machen, um den demografischen Wandel "abzufedern", sagt Krybus. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sieht der Familienvater von zwei Söhnen im kontinuierlichen Ausbau des Hochwasserschutzes.

Hundertprozentig könne man den aber nicht gewährleisten, so Krybus. Die Bürger müssten auch Eigeninitiative ergreifen. In Bezug auf Bildung sei man in Lohmar gut aufgestellt, die Einführung der Sekundarschule richtungsweisend gewesen. Die Inklusion an allen Schulen hält er aber nur über einen längeren Zeitraum für umsetzbar.

Der gebürtige Oberfranke aus Waldsassen, der in Siegburg aufgewachsen ist, am Anno-Gymnasium sein Abitur gemacht hat und zuletzt als Baubetriebsamtsleiter bei der Stadt Siegburg beschäftigt war, setzt innerhalb der Verwaltung auf Teamarbeit, nach außen legt er viel Wert auf Bürgerbeteiligung, "um immer die bestmögliche Lösung zu finden".

Der Zusammenarbeit mit den anderen Bürgermeistern im Kreis sehe er zuversichtlich entgegen, obwohl man "nicht immer einer Meinung sein wird". Beispielsweise dann, wenn es um die Ansiedlung junger Familien oder die Gewinnung von Investoren ginge. "Alle Kommunen kämpfen um denselben Kuchen, der aber nicht größer wird", stellt Krybus nüchtern fest.

Schließlich sei ihm die Förderung des Ehrenamtes wichtig, für das Lohmar bekannt sei. Denn manches Projekt könne man ohne die Unterstützung der zahlreichen Freiwilligen nicht durchführen, betont der "Neue".

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