Lohmarer Ausnahmechor "Da Capo" "Da Capo" feierte Jubiläumskonzert mit dem Besten aus vier Jahrzehnten

Lohmar · "Oh Happy Day" - der Gospelsong, der den grandiosen Konzert-Auftakt markierte, ist normalerweise die Zugabe, mit der sich "Da Capo" von seinem Publikum verabschiedet. Nun stellte der Anlass nicht nur die Programmfolge auf den Kopf.

 Unverkrampft und komplett ohne Notenblätter: Der Chor "Da Capo" beim Konzert in der Lohmarer Jabachhalle.

Unverkrampft und komplett ohne Notenblätter: Der Chor "Da Capo" beim Konzert in der Lohmarer Jabachhalle.

Foto: INgo Eisner

Das 40-jährige Chorbestehen des Lohmarer Ausnahme-Chores wirbelte noch einmal kräftig durch das Repertoire der vergangenen vier Jahrzehnte und ließ für so manchen auf und vor der Bühne Jugend-Erinnerungen wach werden.

"Hallelujah" von Leonard Cohen und der Hallejujah-Chor aus Händels Oratorium "Der Messias" in einem jazzigen Arrangement, "I will follow him" aus dem Musical "Sister Act" oder das seelenvolle "Fragile" von Sting - die Stücke-Auswahl war ein Bekenntnis zu den eigenen Werten, musikalisch und textlich. Die haben sich in vier Jahrzehnten nicht geändert, auch wenn die Jugendlichen von einst - rein äußerlich - erwachsen geworden sind.

Und musikalisch ist auch für Chorleiter Friedhelm Limbach, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiern konnte, scheinbar die Zeit stehen geblieben. Und das durchaus im positiven Sinne. Denn von Stillstand kann hier nicht die Rede sein.

Im Gegenteil: Limbach und sein Chor "Da Capo", der vor 40 Jahren noch den Namen "We all" trug und von Limbachs Frau geleitet wurde, reiten weiter auf der Welle jener motivierten Jazz-, Swing-, Folk-, Blues- und Musical-Chöre, die hierzulande nur selten zu hören - und zu sehen - sind.

Konkret sieht das so aus: Gut 80 Sängerinnen und Sänger gestalten ein mehrstündiges Chorprogramm, ohne angewurzelt auf den Plätzen zu stehen. Gesungen wird komplett ohne Notenblätter vor der Nase - der Auftritt ist frei und ungebunden. Rhythmus ist für "Da Capo" immer auch sichtbare Bewegung. Die Choreografien führen das völlig unverkrampft vor Augen und laden das Publikum zum Mitschnippen, Mitswingen und -klatschen ein.

Jazz- und Blues-Solisten wie Andrea Kern (Alt), Monika Mester (Sopran) und Karl-Heinz Frankeser (Bass) sind zudem Stimm-Trümpfe aus den eigenen Reihen, die zeigen, wie gut das Stimmenpotenzial des gesamten Chores ist. Und auch die sechsköpfige Band mit ihren erstklassigen Solisten, darunter so bekannte Namen wie Christoph Heftrig (Saxofon), Edgar Zens (Keyboard) und Jupp Mester (Drums), spielt den Vokalisten hervorragend zu.

Als Moderator zeichnete Lutz Mühring die Erfolgsgeschichte der singenden "Mädchengruppe" von einst, die im Pfarrheim ihre Wurzeln hat, bis zum erfolgreichen Gospel- und Swing-Chor von heute humorvoll nach. Und das Publikum genoss die Programmauswahl von Gospel bis Pop.

Kein Wunder, dass die Jabachhalle bereits lange vor dem Jubiläumskonzert ausverkauft war. Der Auftritt ist einmal mehr klingendes Beispiel für die musikalische Strahlkraft und Begeisterungsfähigkeit des Lohmarer Ausnahmechores und lässt noch viele solcher Chor-Events wünschen.

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