Die neue Kläranlage in Lohmar-Donrath geht an den Start Aggerverband investiert 20 Millionen Euro

LOHMAR · Mit einem Empfang für geladene Gäste und einem Tag der offenen Tür für die Bürger hat der Aggerverband am Wochenende die neue Kläranlage in Lohmar-Donrath eingeweiht. An dem Festakt nahm auch Johannes Remmel, NRW-Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, teil.

 Inbetriebnahme per Knopfdruck: Johannes Remmel (v. links), Horst Becker, Horst Krybus, Gerd Böhme, Lothar Scheuer, Ulrich Stücker und Sebastian Schuster.

Inbetriebnahme per Knopfdruck: Johannes Remmel (v. links), Horst Becker, Horst Krybus, Gerd Böhme, Lothar Scheuer, Ulrich Stücker und Sebastian Schuster.

Der Minister bezeichnete das Wasser als "wichtigstes Lebensmittel" und sprach über die Herausforderung, seine Qualität zu sichern. 60 Prozent des Trinkwassers würden in NRW aus Oberflächenwasser gewonnen, daher bedürfe es dessen "besonderer Pflege", so Remmel. Es sei eine "Riesen-Herausforderung, Einträge zu verhindern", zumal mittlerweile Mikroschadstoffe, etwa Medikamentenreste oder Chemikalien, ebenso große Probleme bereiteten wie Mikroplasmen, also Mikroplastikteilchen, die in Hunderten Produkten wie Peelings, Cremes und Make-up zum Einsatz kommen.

"Sie leisten einen Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualität der Agger", lobte der Umweltminister den Verband.

Er begrüßte ausdrücklich den Tag der offenen Tür für die Bevölkerung. Es sei gut, sichtbar zu machen, "was der Aggerverband so tut". Denn was in den Gewässerschutz investiert werde, finde zum großen Teil unter der Erde statt und dass etwas passiere, sehe der Bürger nur auf seiner Abwasserrechnung. Mit dem Bau der neuen Kläranlage habe man eine Investition für die Zukunft getätigt, "die sich rechnen wird", zeigte er sich überzeugt.

Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbands, schloss sich den Worten des Ministers an. Wir hätten in der Region in Bezug auf die Wasserversorgung zwar eine "komfortable Situation von Natur aus", die müsse aber geschützt werden. Bei der Wasseraufbereitung selbst habe der Aggerverband eine ständige Steigerung der Effizienz und gleichzeitig die Reduzierung des dafür notwendigen Energieverbrauchs im Blick.

Die zentrale Abwasserbehandlungsanlage in Donrath ist demnächst die einzige auf Lohmarer Stadtgebiet. Die beiden Kläranlagen in Lohmar-Ort und Wahlscheid werden stillgelegt und abgerissen, die dort anfallenden Abwasser dann über Transportsammler der Kläranlage Donrath zugeleitet und dort gereinigt.

Seit rund vier Wochen wird dazu ein 3,1 Kilometer langer Kanal von der Anlage Lohmar-Ort gebaut, jetzt hat man auch mit den Kanalarbeiten von Wahlscheid aus begonnen.

Rund 20 Millionen Euro investiert der Aggerverband in die gesamte Baumaßnahme, die Ende 2016 abgeschlossen sein soll.

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