Vulkanismus steht im Mittelpunkt eines Wanderführers Steinbrüche als wertvolle Biotope

SIEBENGEBIRGE · Die Geschichte des Siebengebirges beginnt vor 50 Millionen Jahren. Kein Wunder also, dass ein studierter Geologe wie Sven von Loga dieses Gebirge, das alles in allem trotz seines irreführenden Namens über insgesamt 50 Erhebungen verfügt, mit seinen eigenen Augen betrachtet.

 Auf der Löwenburg geht die harte Hügelkuppe bergab in weichen Trachyt über.

Auf der Löwenburg geht die harte Hügelkuppe bergab in weichen Trachyt über.

Foto: Frank Homann

Der Kölner Journalist und Exkursionsleiter zwischen Eifel und Bergischem Land hat einen neuen Wanderführer geschrieben. Er beschreibt darin umfassend zwölf Wege durch das Siebengebirge, dessen Ausläufer bis nach Bonn einerseits und bis in den nördlichen Kreis Neuwied andererseits reichen.

Zwölf Touren sind es, die neben schönen Aussichtsflecken, einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt auch die Ursprünge des Vulkanismus zeigen und erklären: "Der Wegeverlauf wird immer wieder von vulkanologisch interessanten Stellen beeinflusst, an denen es Beobachtungen zu machen gilt, die für das Verständnis der Siebengebirgsgeologie wichtig sind", sagt der Autor selbst.

Von Loga führt zu den Resten der mittelalterlichen Löwenburg, erklärt die Säulenbildung basaltischer Gesteine und wie die harte Kuppe der Löwenburg ins flachere, von weicherem Trachyttuff geprägtem Gestein übergeht.

Seine Wanderwege führen zur Erpeler Ley, zu den Spuren der Zisterzienser von Heisterbacherrott mit den Steinbrüchen, verlaufen über einsame Gipfel nach Asberg, Leyberg und zum Auge Gottes, zeigen die Basaltsteinbrüche in Oberkassel, führen um den dortigen Dornheckensee und verlaufen nahe Aegidienberg rund um den Broderkonsberg. "Gerade im Siebengebirge sind die aufgelassenen Steinbrüche heute wertvolle Biotope und Lebensräume für viele Arten von Tieren und Pflanzen", erklärt der Autor das Faszinosum der Siebengebirgslandschaft.

Ihm gehe es mit seinem Schwerpunkt auf der Gesteinskunde darum, den Lesern aufzuzeigen, was auf den ersten Blick schwer zu erkennen ist: "Pausen sind deshalb ein sehr wichtiges Element der Exkursionen."

Für die Wege plant er in der Regel drei bis vier Stunden Wanderzeit ein. Um die Quarzite, Latite und Tuffstein erkennen zu können, ist dem Wanderführer ein kleines Bestimmungslexikon für die wichtigsten Gesteine angefügt.

Erschienen ist der Wanderführer "12 Wanderungen auf den Spuren des Vulkanismus im Siebengebirge" im Gaasterland-Verlag. Der 108-seitige Wanderführer kostet sechs Euro. ISBN: 978-3-935873-52-9.

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