Hauptstraße in Königswinter Moderne Wohn- und Geschäftshäuser entstehen

KÖNIGSWINTER · 800 Kubikmeter Beton, 90 Tonnen Stahl, 100 Kubikmeter Mauerwerk - ein mächtiges Bauwerk ist da im Herzen der Altstadt entstanden.

 Gewerbefläche im Erdgeschoss, Wohnungen in den oberen Etagen: Im Frühjahr soll das Gebäude in der Altstadt bezugsfertig sein.

Gewerbefläche im Erdgeschoss, Wohnungen in den oberen Etagen: Im Frühjahr soll das Gebäude in der Altstadt bezugsfertig sein.

Foto: Melzer

Wo einst eine Brandruine als symbolischer Schandfleck den Zustand des Quartiers markierte, soll durch den Neubau der Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) ein Aufbruchssignal gesetzt werden.

Nicht jedem gefällt die Architektur des Gebäudes, das die Brandruine und die beiden Nachbarhäuser zwischen Hauptstraße und Kleinem Graben ersetzt, doch wohnen lassen wird es sich dort nach der Fertigstellung ganz gut.

Für die vier Maisonettewohnungen im zweiten und dritten Obergeschoss mit Blick aufs Siebengebirge und weitere zwei großzügige behindertengerechte Wohnungen im ersten Obergeschoss gibt es bereits Interessenten, wie WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz anlässlich des Richtfestes berichtete. Es entstehen 287 Quadratmeter Gewerbefläche und 692 Quadratmeter Wohnfläche.

Die beiden Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss, in denen Ladenlokale oder auch Arztpraxen denkbar sind, gehen demnächst in die Vermarktung. Pätz ist zuversichtlich, den Kostenrahmen von rund zwei Millionen Euro einhalten zu können. Bis zum kommenden Frühjahr soll das Gebäude bezugsfertig sein.

Dass die Ansprache beim Richtfest sein Geschäftsführerkollege Hubert Kofferath hielt, hatte auch seinen Grund. "Die Brandruine ist mir in den Jahren, als ich noch Technischer Beigeordneter bei der Stadt war, besonders am Herzen gelegen. Ich bin in den vergangenen 20 Jahren auch immer wieder auf sie angesprochen worden", berichtete Kofferath.

Dass er nun in neuer Funktion bei der WWG als Bauherr aktiv an der Stadterneuerung mitwirken kann, freut ihn besonders. Die WWG hatte die Brandruine vor einigen Jahren erworben und die beiden angrenzenden Grundstücke an der Hauptstraße und ein Grundstück am Kleinen Graben von der Stadt im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages übernommen.

"Wir haben es geschafft, wenn es auch schwierig war"

Kofferaths besonderer Dank galt den Nachbarn, die sich trotz der Belastung durch die Bauarbeiten mit Kritik zurückgehalten hätten. Das gelte auch für die Anwohner des Kleinen Grabens, die unter dem Baustellenverkehr gelitten hätten.

"Wir haben es geschafft, wenn es auch schwierig war", so Kofferath. Sehr viel Hoffnung mache ihm die Entwicklung im direkten Umfeld mit vielen neuen Geschäften in der Altstadt. Skeptisch ist er, ob die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Aufhebung des Sanierungsgebietes der richtige Weg ist.

"Wir sind von dem Gedanken nicht begeistert", so Kofferath. Der frühere Spitzenmann der Verwaltung ist zwar nicht gegen ein Integriertes Handlungskonzept, fragt sich aber, ob es richtig ist, das rechtliche Instrumentarium des Sanierungsgebietes aufzugeben.

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