Königswinter Zu Ostern wird der sanierte obere Eselsweg eröffnet

SIEBENGEBIRGE · Endlich, der obere Eselsweg hoch auf den Drachenfels darf in Kürze wieder genutzt werden. Nachdem die Strecke seit dem 5. Juni 2011 wegen Steinschlags gesperrt war, teilte die Stadt Königswinter nun mit, dass pünktlich zu den Osterfeiertagen der Weg wieder frei für Wanderer und Spaziergänger ist. Bürgermeister Peter Wirtz wird am Donnerstag, 17. April, um 10.15 Uhr den Weg wieder freigeben.

"Nahezu alle Arbeiten sind abgeschlossen", sagte Stadtdezernent Theo Krämer. Einzig der Schutzzaun müsse noch installiert werden. Zum Schutz der Passanten vor Steinschlag soll in etwa vier Wochen ein Zaun stehen. Optisch soll er einem Maschendrahtzaun ähneln.

Nur widerstandsfähiger und mit einer speziellen Seilbremse ausgestattet. So sollen eventuell stürzende Brocken sicher aufgefangen werden. Insgesamt werden es die fünf Teilstücke des Zauns auf eine Länge von 130 Metern bringen. "Die Hangsicherung an sich ist allerdings fertig", teilte Krämer mit.

Der obere Eselsweg musste dicht gemacht werden, da nach heftigen Unwettern immer wieder dicke Felsbrocken den Hang hinabstürzten. Aus Sicherheitsgründen blieb der Weg also fast drei Jahre gesperrt. Diverse Gutachten mussten erstellt werden, um herauszufinden, welche Maßnahmen nun in dem Naturschutzgebiet getroffen werden müssen und welche überhaupt getroffen werden können.

Schließlich ist das Siebengebirge und damit der Drachenfels dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein besonderes Anliegen. Denn das Areal ist nicht nur ein Naturschutzgebiet, sondern es leben auch zahlreiche Tiere dort, die unter Artenschutz stehen. In der Vergangenheit hatte der BUND unter anderem dafür gesorgt, dass am Glaskubus unterhalb der Ruine auf die Scheiben spezielle Streifen aufgeklebt wurden.

So sollten Vögel davor bewahrt werden, gegen die Scheiben zu fliegen. In Bezug auf den Eselsweg argumentierte der BUND, die geplanten Felssicherungsmaßnahmen seien unvereinbar mit dem Schutz des Flora-Fauna-Habitat-Gebiets (FFH). Ziel ihres Vetos: eine gänzlich Stilllegung des beliebten Wanderwegs. Schließlich gebe es ausreichend Alternativen.

Das beteiligte Ingenieurbüro Ingrid Rietmann, das für die ökologische Baubeteiligung zuständig war, und das geotechnische Büro Professor Dr.-Ing. H. Düllmann GmbH, das die Maßnahme geplant hat und überwacht, versuchten bei ihren Planungen, den Natur- und Artenschutz weitestgehend zu berücksichtigen. So wurden eigens für die Fledermäuse spezielle "Einflugschneisen" geschaffen, damit die Tiere auch während der Arbeiten zurückkehren können.

Die Finanzierungsfrage war im Vergleich zu den Diskussionen um den Natur- und Artenschutz relativ schnell geklärt. Bereits im Dezember 2012 war der Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung Köln über die Fördermittel da. Den Antrag hatte der Verschönerungsverein Siebengebirge (VVS) gestellt. Letztendlich übernimmt das Land NRW den Löwenanteil in Höhe von 431 370 Euro. Aus der Königswinterer Stadtkasse fließen 48.000 Euro in das Projekt. Der VVS musste sich gar nicht an den Kosten beteiligen.

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