Sozialer Runder Tisch in Königswinter Ziel ist eine bessere Vernetzung

KÖNIGSWINTER · Zum ersten Mal fand in Königswinter ein Sozialer Runder Tisch statt. Auf Anregung von Diakon Udo Casel kamen Institutionen und Einrichtungen zusammen, die sich der sozialen Arbeit widmen.

 Von der Awo bis zum Servicecenter Soziales: Vertreter sozialer Institutionen trafen sich im Probst-Gerhard-Saal zum Gespräch.

Von der Awo bis zum Servicecenter Soziales: Vertreter sozialer Institutionen trafen sich im Probst-Gerhard-Saal zum Gespräch.

Foto: Frank Homann

Unter anderem trafen sich Caritas, Diakonisches Werk, Jugendamt, Forum Ehrenamt und das Servicecenter Soziales der Stadtverwaltung zu einem ersten Kennenlernen im Propst-Gerhard-Saal. Moderiert von Claudia Gabriel vom Caritasverband erzählten die Teilnehmer von ihren Einrichtungen, ihrer Arbeit und ihren Wünschen an das Zusammentreffen.

Ein Kernpunkt: Eine bessere Vernetzung innerhalb der sozialen Landschaft in der Königswinterer Berg- und Talregion einerseits sowie Bad Honnef andererseits. Es gab einige Gemeinsamkeiten bei den Einrichtungen - insbesondere die Kleiderstuben scheinen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen: fehlende Besucher. Viele bedürftige Menschen wüssten schlicht nichts von diesem Angebot. So wünschte sich Amelie Erdnuss, die die Kleiderstube der evangelischen Kirchengemeinde leitet, eine größere Präsenz bei den Institutionen. "Wer uns kennt, kommt zu uns. Aber es kennen uns eben nicht alle, denen es unter Umständen wirklich helfen würde. Wenn Sie von uns wissen, können sie uns auch zuarbeiten."

Nach der Vorstellrunde taten sich die Teilnehmer in Drei- bis Vierergruppen zusammen. Gabriel hatte ihnen die Aufgabe gegeben, sich zu überlegen, welchen Zweck ein Sozialer Runder Tisch habe, und wie es in Königswinter konkret weitergehen solle. Die Diskussionen in den Gruppen brachten vor allem zwei Ergebnisse: Zum einen soll Diakon Udo Casel die Kontaktdaten aller Teilnehmer bündeln und allen Anwesenden zukommen lassen. Zum anderen stellte sich heraus, dass viele Organisationen ähnliche Ziele verfolgen. Flüchtlingshilfe etwa, Engagement für Kinder, Jugendliche und/oder Senioren oder eben die Kleiderstuben. Die Gruppen, die ähnliche Themenschwerpunkte haben, beschlossen, sich intensiver auszutauschen und gemeinsame Projekte zu verfolgen. "Das Treffen war absolut nötig. Es ist gut, sich persönlich zu kennen. Im Februar des kommenden Jahres werden wir uns dann zu einem erneuten Sozialen Runden Tisch treffen und uns über die ersten Ergebnisse der Gruppen informieren", sagte Casel.

Einen großen Teil des Treffens machte auch die Situation der Königswinterer Tafel aus. Nachdem diese im Mai von einer Gruppe Jugendlicher verwüstet worden war (der General-Anzeiger berichtete) seien die Räumlichkeiten nicht mehr nutzbar.

"Wir müssen uns eine neue Unterkunft suchen, eine Alternative gibt es nicht", so Peter Sieler vom Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg. "Was viele Teilnehmer und auch ich schade fanden, war die Abwesenheit des Jobcenters. Mit ihnen in Verbindung zu treten, wäre sehr von Vorteil gewesen." Auf Sielers Einladungen habe das Jobcenter leider nicht reagiert.

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