Bad Honnefer Künstler Rainer Drüke Wie ein magisches Panoptikum

KÖNIGSWINTER · Der Bad Honnefer Künstler Rainer Drüke zeigt seine außergewöhnlichen Lichtinstallationen in Königswinter.

 Eine Einladung zum Staunen, Träumen und Rätseln: Lichtkünstler Rainer Drüke vor einer seiner Installationen.

Eine Einladung zum Staunen, Träumen und Rätseln: Lichtkünstler Rainer Drüke vor einer seiner Installationen.

Foto: Frank Homann

Pulsierend huschen abstrake Formen und bunte Schemen über weiße Stofflaken. Kleine Farbpunkte zersplittern in Dutzende Teile, schwirren hypnotisch als bunte Farbexplosion umher, bis sie wieder zusammenschrumpfen. Während sich in großen Kristallkugeln, von Weitem trüb und dunkel erscheinend, aus nächster Nähe ein wahres Farbenfeuerwerk offenbart, lässt eine ausgeklügelte Spiegelinstallation den Blick in einen scheinbar unendlichen Tunnel aus Lichterketten und Prismen versinken.

Das sind nur einige der außergewöhnlichen Werke des Bad Honnefer Künstlers Rainer Drüke, mit denen die Königswinterer Kunstinitiative "antiform" ihren neuen Ausstellungsort einweihte. Faszinierender (und thematisch passender) hätte man das künstlerische Treiben in den "Lichtspielen" auch kaum anstoßen können: nämlich mit farbenfroher Lichtkunst. Zur Vernissage am Wochenende ließen sich im ehemaligen Schlecker-Markt an der Hauptstraße zahlreiche Interessierte blicken, hereingelockt vom einzigartigen Anblick und einer Tasse duftenden Glühweins.

Ob ausgediente PC-Festplatten, Würfelprismen, Farbscheiben oder Spiegelstücke - alles, womit sich Licht brechen, spiegeln und zerstreuen lässt, entfacht bei Rainer Drüke die Experimentierfreude. Auch im Rahmen seines aktuellen Projekts mit dem Titel "Lichtperformance" bleibt er seiner Leidenschaft treu und erschafft aus ganz banalen Alltagsgegenständen wieder außergewöhnliche visuelle Welten. "Ich orientiere mich daran, was mein Material hergibt, und schaue, was sich intuitiv ergibt", erklärt der 72-Jährige, der seit nunmehr 16 Jahren für die Lichtkunst brennt und mit seinen Installationen bereits auf mehreren Ausstellungen vertreten war. "Wichtig ist: Es soll am Ende etwas zum Entspannen sein."

Und in der Tat: Die "Lichtspiele" wirken wie verwandelt. Aus dem beschaulichen, weißen Raum wird im Dunklen, sobald der Strom angeht, ein berauschendes, beinahe magisches Panoptikum. Zu sehen sind dann kleine, in sich geschlossene Wunderkammern; überall gibt es etwas zu entdecken. Jedes Werk versprüht seine ganz eigene Magie und lädt ein zum Staunen, zum Träumen, aber auch zum Rätseln. "Die Faszination liegt nicht nur im Ergebnis, das an die Wände projiziert wird", so die stellvertretende "antiform"-Vorsitzende Franca Perschen, "sondern vor allem auch in der Lichtquelle. Es ist nicht sofort ersichtlich, wie die Konstruktionen funktionieren, wie die einzelnen Farben und Formen zustande kommen. Man muss rätseln." Genau das ist das Besondere an Drükes Lichtkunst: Sie ist anmutig, lebendig und kunterbunt - und bleibt doch immer ein Stück weit geheimnisvoll.

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