DLRG Königswinter "Wer nicht schwimmen kann, ist in Gefahr"

Königswinter · Wilhelm Schmitz (59), Vorsitzender der DLRG Königswinter, sprach mit dem GA über "Geschenkgutscheine" und knappe Kapazitäten. Er ist seit 2008 Vorsitzender der Ortsgruppe Königswinter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), die etwas mehr als 600 Mitglieder hat.

 Er hat mit 15 Jahren schwimmen gelernt: Wilhelm Schmitz, Vorsitzender der DLRG Königswinter.

Er hat mit 15 Jahren schwimmen gelernt: Wilhelm Schmitz, Vorsitzender der DLRG Königswinter.

Foto: Frank Homann

Jeder zweite Grundschüler der vierten Klassen kann nicht sicher schwimmen, klagt die DLRG. Sind Sie besorgt wegen dieser Zahlen?
Wilhelm Schmitz: Ja, das war schon mal besser. Hier geht es um das Leben der Kinder. Wer nicht richtig schwimmen kann, ist in Gefahr. Wir vergeben deshalb auch keine "Geschenkgutscheine", da sich sonst die Kinder in Sicherheit wiegen. Wer die Bedingungen im ersten Kurs nicht erfüllt, erhält das Seepferdchenabzeichen nicht. Wir freuen uns jedoch, wenn die Eltern die Kinder dann zum nächsten Kurs wieder anmelden, dann klappt es fast immer mit dem Seepferdchen.

Generell bilden die der DLRG zur Verfügung stehenden Schwimmzeiten und Wasserflächen in den Hallenbädern einen Engpass für eine stabile ganzjährige Ausbildung. Ich hoffe, dass wir im Talbereich von Königswinter weiterhin ein Hallenbad haben, damit wir auch künftig in der Lage sind, den Kindern und Jugendlichen ganzjährig das Schwimmen beizubringen.

Da besteht ein hoher Bedarf?
Schmitz: Der erste Kursus im neuen Jahr ist bereits wieder belegt. Mit einer Gebühr von 40 Euro ermöglichen wir es auch sozial schwachen Familien, ihren Kindern einen Schwimmkurs zu bezahlen. Diesen Preis können wir nur anbieten, da alle unsere mehr als aktiven 50 DLRG-Ausbilder und Helfer ehrenamtlich tätig sind.

Wie oft finden Kurse statt?
Schmitz: Bis auf die Weihnachts- und Sommerferien ist jeden Mittwoch unser Schwimmtag im Lemmerz-Hallenbad. Wir bräuchten eigentlich noch mehr Kapazität speziell für das Training unserer mehr als 20 Wettkampfschwimmer, da reicht einmal Training in der Woche langfristig nicht aus.

Lehrer klagen, weil sie durch Schließung von Hallenbädern zu weite Wege haben und die Unterrichtszeit zu knapp wird.
Schmitz: Die langen Wege und die knappen Unterrichtzeiten sind bestimmt einer der Gründe. Jedoch beobachten wir hin und wieder, dass sich Lehrer bei der Wasserrettung nicht mehr sicher fühlen, deshalb bieten wir ihnen an, ihre Kenntnisse im Rahmen eines speziellen Kurses "Rettungsfähigkeit von Schulschwimmlehrern" auf den aktuellen Stand zu bringen.

In welchem Alter haben Sie eigentlich Schwimmen erlernt?
Schmitz: Ich war 15 Jahre alt und habe es mir selbst beigebracht. Das ist nicht das ideale Alter und die beste Art, das Schwimmen zu erlernen. Aber damals waren die Bedingungen nicht so günstig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort