Neuer Leiter, neue Ziele Weniger Schüler, mehr Qualität

KÖNIGSWINTER · Wilhelm Meyer hat die Leitung des Gymnasiums übernommen. Das CJD will langfristig kleiner werden.

 Das CJD muss bereits für das kommende Schuljahr viele Bewerber ablehnen.

Das CJD muss bereits für das kommende Schuljahr viele Bewerber ablehnen.

Foto: Frank Homann

Mit 1380 Schülern, 980 auf dem Gymnasium und 400 auf der Realschule, und einem neuen Schulleiter geht die Jugenddorf-Christophorusschule (CJD) in der Altstadt ins neue Schuljahr. Langfristig möchte das CJD nach Auskunft seines Gesamtleiters Reinhard Koglin die Schülerzahl etwas reduzieren. 1280 bis 1300 Schüler gelten als Zielgröße.

"Wir wollen kleiner werden", sagt Koglin. Für das kommende Schuljahr werden im fünfzügigen Gymnasium mit Hochbegabtenzweig 131 Schüler aufgenommen. Die Anmeldezahl lag zweieinhalb Mal so hoch. 66 der aufgenommenen Schüler kommen aus Königswinter, 20 Bewerber aus Königswinter mussten abgelehnt werden.

In der zweizügigen Realschule werden 54 Schüler, davon 29 aus Königswinter, aufgenommen. Die Zahl der Anmeldungen lag doppelt so hoch. 19 Kinder aus Königswinter wurden abgelehnt. Die Aufnahmezahlen für beide Schulformen schwankten in den vergangenen Jahren, je nachdem, ob das Gymnasium vier oder fünf Züge und die Realschule zwei oder drei Züge bildeten. Wurden im Schuljahr 2012/2013 "nur" 162 Kinder aufgenommen, waren es 2013/2014 insgesamt 215 Schüler. In diesem Jahr sind es 185.

Ziele des Gesundschrumpfens sollen eine noch bessere Qualität im Unterricht und ein größeres Raumangebot sein. Hier schafft der seit einigen Jahren bestehende Vertrag mit dem Arbeitnehmerzentrum Königswinter (AZK) über die Nutzung von Räumen für die Schüler der Jahrgangsstufe 12 zusätzliche Luft. "Die Schüler schätzen den Seminarcharakter dort", sagt Koglin.

Bei der Realschule beträgt die Übertrittsquote in die Sekundarstufe II zurzeit 70 bis 75 Prozent. "Das kann man nicht schaffen, wenn man mit den Anforderungen durch zu hohe Schülerzahlen runtergeht", sagt Koglin. Hier sieht die Schule die Chance, sich dauerhaft gegen die Konkurrenz durch die Gesamtschule in Oberpleis behaupten zu können. Bisher habe sich die Neugründung bei den Anmeldezahlen noch nicht bemerkbar gemacht.

Mit der Ernennung von Wilhelm Meyer zum Schulleiter des Gymnasiums wenige Tage vor den Ferien hat das CJD eine weitere wichtige Voraussetzung für die Zukunft geschaffen. Fast zwei Jahre lang hatte der 55-Jährige, der in Aegidienberg wohnt und Englisch und Sport unterrichtet, als Vertreter des lange kranken und im April verstorbenen Johannes Heide die kommissarische Schulleitung inne.

"Er kennt die Schule aus dem Effeff", macht Koglin keinen Hehl daraus, wie glücklich er über die Lösung ist. Meyer wechselte bereits 1992 zusammen mit dem langjährigen Schulleiter Hans-Joachim Gardyan vom CJD Braunschweig nach Königswinter und baute dort die neue Schule mit auf.

Im Jahr 2000 wurde er dann stellvertretender Schulleiter und war seitdem auch als Koordinator für die Sekundarstufe II verantwortlich. Zudem entwickelte er ein spezielles Programm für die Realschüler, um ihnen den Übergang auf das Gymnasium zu erleichtern.

Eine Neuerung gibt es auch beim Internat: Nach den Ferien zieht die Wohngruppe "Dannenmann", eine Gruppe von zwölf Schülern, in eine umgebaute alte Villa an der "Fischbank" um. Für ihr bisheriges Domizil hatte die Kirchengemeinde Sankt Remigius Eigenbedarf angemeldet. Eine weitere Wohngruppe gibt es an der Hauptstraße.

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