Messer "WanderArt" in Königswinter Was des Wanderers Herz begehrt

SIEBENGEBIRGE · Der Winter ist zwar noch nicht vorbei, aber bei so schönem Wetter wie am Sonntag zieht es Wanderfreunde schon jetzt hinaus in die Natur. Gestern führte die Route vieler Ausflügler jedoch nicht etwa nach draußen, sondern vielmehr nach drinnen - hinein ins Hotel Maritim, wo zum achten Mal die "WanderArt" stattfand.

Informationen und Ausrüstung: Auf der Wanderart in Königswinter gibt es viel zu entdecken.

Informationen und Ausrüstung: Auf der Wanderart in Königswinter gibt es viel zu entdecken.

Foto: Frank Homann

Bei der Wandermesse verwandelten insgesamt 23 Aussteller vom Wanderschuh-Experten über Anbieter von Aktiv-Touren bis hin zu zahlreichen Tourismusverbänden den großen Saal und das Foyer des Hotels in ein kleines Indoor-Paradies nicht nur für Wander-, sondern auch für Radfahrfreunde - denn wandern kann man schließlich nicht nur auf Schusters Rappen, sondern auch im Sattel des guten alten Drahtesels.

Für alle die, denen das Bergauf-Strampeln zu anstrengend ist, präsentierte Radsport Borens aus Aegidienberg die neuste Generation an E-Bikes, mit denen auch das "Erradeln" der zahlreichen Siebengebirgsgipfel kein Problem mehr ist. Die, die lieber per Pedes unterwegs sind, konnten indes beim italienischen Wanderschuh-Experten Lizard einen Barfußparcours mal mit, mal ohne Schuhwerk absolvieren. Die große Freiheit bietet auch das Bonner Unternehmen Aktivevents Bredthauer an: ob Kanutouren auf der Sieg, Rheinrafting, Geocaching oder Bogenschießen - es gibt nichts, was man in der Region nicht erleben könnte.

Das wissen auch Olaf und Viola Jensen zu schätzen. Das Ehepaar aus Oldenburg ist über das Wochenende zu Gast im Siebengebirge und freut sich, auf der Wandermesse eine Menge Tipps und Infos für künftige Besuche in der Umgebung zu erhalten: "Wir sind sehr gerne im Rheinland", sagt der 63-Jährige, der mit seiner Frau schon mehrmals in Königswinter Station gemacht hat: "Hier gibt es immer wieder Neues zu entdecken, und Kultur und Natur liegen so dicht beieinander." Abseits der Haupt-Touristenrouten fänden sich zudem immer wieder geradezu "paradiesische Fleckchen, an denen man einfach nur ausspannen und die Seele baumeln lassen kann".

Das findet auch Familie Stein aus Bonn, die mit ihren zwei Kindern auf dem Weg hoch zum Drachenfels ist und die Messe eher zufällig entdeckt hat: "Wir sind fast jedes Wochenende im Siebengebirge unterwegs", sagt Vater Mirko. Für die begeisterten Geocacher gibt es aber nicht nur im Wald, sondern auch am Rhein jede Menge "Schätze" zu entdecken. "Für mich ist jeder Tag, den man hier bei so schönem Wetter wie heute verbirgt, wie ein Tag Urlaub." Aber nicht nur die Region, sondern auch viele andere Wandergebiete nah und fern haben ihre ganz eigenen Reize und Kostbarkeiten zu bieten, wovon sich die zahlreichen Messe-Besucher an den vielen Ständen überzeugen konnten: ob der Neanderland-Steig, der auf knapp 230 Kilometern die Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten des Kreises Mettmann verbindet, der Geysir in Andernach oder die Naturarena Bergisches Land - es gibt hierzulande viel zu entdecken.

Kurz gefragt

Die Tourismus Siebengebirge GmbH ist in Zusammenarbeit mit dem Hotel Maritim Veranstalter der WanderArt. Über den Tourismus im Siebengebirge sprach Gabriela Quarg mit Geschäftsführer Oliver Bremm.

Mit welchen Neuigkeiten können Sie dieses Jahr aufwarten?

Oliver Bremm: In diesem Jahr präsentieren wir den Besuchern das neue Wegekonzept im Naturschutzgebiet mitsamt der neuen Wegekennzeichnung. Derzeit ist der Steinmetz unterwegs, um die mehr als 400 Scheiben in die Wegesteine einzulassen. Neu ist, dass dann auch alle Wege aus unserer Wanderfibel und die Geotouren ausgezeichnet und durchgängig markiert sind. Auf diese durchgängige Markierung haben wir besonders geachtet, in den vergangenen Jahren war da die Pflege leider nicht immer so gut.

Gibt es neue Angebote bei den geführten Wanderungen?

Bremm: Zum einen bietet der VVS auch in diesem Jahr wieder viele tolle Touren an. Wir setzten aber auch auf Kooperationen mit anderen Anbietern, wie zum Beispiel mit Sven von Loga, der Geoexkursionen im Siebengebirge veranstaltet. Das Thema Geo war uns ja schon immer wichtig, da möchten wir noch mehr machen.

Was zum Beispiel?

Bremm: Geplant sind unter anderem Infotafeln, zum Beispiel entlang des Weges zum Drachenfels, die darüber informieren, was man hier sieht und was sich hier in der Geschichte ereignet hat. Die Texte stehen schon, die Orte sind auch schon festgelegt, ich hoffe, dass wir das nun relativ zügig umsetzen können. Solche Infotafeln finden sich im Rahmen der Kulturlandschaftsvermittlung übrigens auch am Kloster Heisterbach.

Sind sie zufrieden mit der Entwicklung des Tourismus im Siebengebirge?

Bremm: Ja, das sind wir. Zwar haben wir leider einen Verlust an Betten, unter anderem durch die Schließung des Adam-Stegerwald-Hauses, und dadurch auch ein leichtes Minus bei den Übernachtungszahlen zu beklagen. Aber dafür sind die Zahlen der Ankünfte insgesamt gestiegen.

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