Bädergutachten in Königswinter Wählerinitiative hätte sich die Fakten früher gewünscht

KÖNIGSWINTER · Die Königswinterer Wählerinitiative hält das am Freitag vorgestellte Gutachten zu einer möglichen Sanierung des Lemmerz-Hallenbads für sehr hilfreich und längst überfällig.

Fraktionsvorsitzender Lutz Wagner hätte sich diese Fakten wesentlich früher gewünscht: "Die Verwaltung und unsere Berater haben uns immer versichert, dass die Sanierungsvariante wesentlich teurer als ein Neubau würde. Die jetzt vorliegenden Zahlen kommen zum gegenteiligen Ergebnis und bestätigen unsere Recherchen in anderen Kommunen im vergangenen Jahr.

Auch wenn das Gutachten natürlich kritisch geprüft werden muss, ist das Ergebnis doch so eindeutig, dass es nur ein Fazit zulässt. Anträge unserer Fraktion, ein derartiges Gutachten zu beauftragen, wurden von der Ratsmehrheit abgelehnt. Das eine Bürgerinitiative jetzt dieses Gutachten für unser Schwimmbad initiieren musste, ist peinlich für die Verantwortlichen in unserer Stadt."

Auch für den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Michael Ridder ist das Ergebnis eindeutig: "Die Sanierungsvariante ist günstiger. Bei unseren Beispielen aus anderen Kommunen hat man uns entgegengehalten, diese wären mit unserem Schwimmbad nicht vergleichbar. Diese Argumente sind jetzt entkräftet. Was bleibt ist eine Fehleinschätzung der Projektkosten und der Projektdauer." Allerdings verweisen die Köwis auch darauf, das die Sanierung von einer weiteren Laufzeit des Bades von 20 Jahren ausgeht und die Ausschreibung der Stadt hingegen von 30 Jahren.

Dies müsste entsprechend berücksichtigt werden, ändere aber am grundsätzlichen Ergebnis nichts. "Das größte Problem bleibt letztlich die Darstellung im Haushalt. Hier hat die ÖPP-Variante den Vorteil, dass die Abschreibungen nicht bei der Stadt abgebildet werden. Das ändert aber nichts am tatsächlich größeren Aufwand", so Wagner.

Die Vergabealternative Sanierung müsste nun anhand der konkreten Zahlen genau geprüft werden. "Denn wir sind sowohl vor dem Gesetz als auch gegenüber unseren Bürgern verpflichtet, die wirtschaftlichste Variante zu wählen. Das Gutachten und die Ergebnisse anderer Kommunen zeigen, dass ÖPP bei komplexen Projekten ein Kostentreiber ist."

Nach dem Gutachten des Architekten Alfons Tamburro würde eine Sanierung des Hallenbades rund 4,4 Millionen Euro kosten und somit weit weniger als von der Verwaltung und ihren Beratern kalkuliert. Auch die Kosten für einen Neubau würden weit unterschritten. Die beiden Bestbieter im Vergabeverfahren hatten nur Angebote für einen Neubau abgegeben. Zurzeit führt die Stadt Gespräche mit der Firma Rösgen, nachdem der Bestbieter abgesprungen ist.

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