Haus Katharina in Königswinter Vierbeiniger Besuch im Seniorenheim
KÖNIGSWINTER · Schwanzwedelnd steht Marli vor dem älteren Herrn im Rollstuhl. Der legt zaghaft ein Leckerchen auf sein Bein - die Berner-Sennen-Hündin aus der Hand fressen zu lassen, das scheint sich der Senior nicht so recht zu trauen. Doch als Marli sich ganz sanft den Happen schnappt, da huscht ein Lächeln über sein Gesicht.
Im Seniorenheim Haus Katharina in Königswinter gab es am Donnerstag viele Begegnungen wie diese, Begegnungen zwischen Mensch und Tier. Die Einrichtung hatte Tierbesitzer eingeladen, mit ihren Schützlingen den Bewohnern einen Besuch abzustatten. Die Senioren genossen den Kontakt zu den Vierbeinern sichtlich: Ausgiebig wurde mit den Hunden gespielt und vor allem gekuschelt.
Und auch Labrador-Mischling Henri und seinen Artgenossen Fredo, Elvis, Bobo und Co. schienen die Streicheleinheiten zu gefallen: Geduldig ließen sie sich von vielen Händen übers Fell streicheln. Manche legten sogar ihre Schnauzen in den Schoß der Heimbewohner, andere machten Männchen, um sich dann mit reichlich Hundeleckerlies verwöhnen zu lassen. "Ach, was ist das schön", sagt eine ältere Dame.
"Viele Senioren wünschen sich Kontakt zu Tieren", sagt Heimleiter Peter Gauchel und weiß auch genau, wieso: "Tiere geben Nähe, Wärme und Zuneigung." Und da gerade alten Menschen solche Streicheleinheiten für die Seele besonders gut tun, gab es bereits zum dritten Mal einen "Tag des Haustiers" im Seniorenheim. Bislang waren es allerdings Mitarbeiter und Angehörige gewesen, die mit ihren vierbeinigen Hausgenossen vorbei kamen.
"In diesem Jahr hatte sich die Heimleitung allerdings erstmals an die Öffentlichkeit gewandt - mit großer Resonanz: Mehr als 15 Tierbesitzer meldeten sich spontan, darunter Verena Schneider mit ihrer Marli. "Meine Großeltern freuen sich auch immer riesig, wenn ich mit dem Hund komme", sagt die junge Frau.
Auch Hans-Jürgen Heinrichs und Gabriele Dahme haben mit ihrem Mischling Dira den Weg ins Haus Katharina gefunden: "Viele der älteren Leute haben bestimmt früher auch selbst einmal Tiere gehabt und müssen nun im Heim darauf verzichten." Daher finden die beiden den tierischen Besuchsnachmittag eine tolle Idee: "Tiere sind nun mal Herzöffner."
