Kommentar Viele Fragen, eine Antwort

Das kann am 27. Mai eine muntere Sondersitzung des Stadtrats werden. Erst soll das Gremium feststellen, dass auch das zweite Vergabeverfahren nach dreieinhalb Jahren beendet ist. Dann muss der Rat über die Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens, das eine Erhaltung und Sanierung der Lemmerzbäder fordert, entscheiden.

Was aber nun? Ein neues Bad in Oberpleis wird es nicht geben: Nur so viel scheint festzustehen. Bleiben zwei Möglichkeiten, um ein Hallenbadangebot in Königswinter dauerhaft zu erhalten. Die eine ist die Sanierung des alten Hallenbades, die vom Förderverein und der Opposition gefordert wird und für die in wenigen Wochen fast 6000 Unterschriften gesammelt wurden. Auch wenn das Bürgerbegehren nach Ansicht der Verwaltung unzulässig ist, ist das Votum in jedem Fall eine starke Meinungsäußerung, die die Politik ernst nehmen sollte.

Wer aber soll die Sanierung des Hallenbades finanzieren, und ist sie tatsächlich zu dem Preis zu haben, den das vom Förderverein beauftragte Tamburro-Gutachten errechnet hat? Auch wenn der Verein einen kompetenten Architekten an der Hand hat, wird die Stadt wegen des Auftragsvolumens an einer europaweiten Ausschreibung nicht vorbeikommen.

Wenn aber die Verwaltung an einer Neubaulösung festhält und die Koalition wie bisher hinter sich bringt, wer finanziert dann das Bad und wer betreibt es? Und wer saniert und betreibt das Freibad? Nach wie vor gibt es eine große Zahl offener Fragen, aber gerade mal eine Antwort. Die lautet: In Oberpleis gibt es kein neues Hallenbad. Eine andere Option ist aber auch gar nicht mehr so ganz ausgeschlossen: Vielleicht gibt es ja in absehbarer Zeit in Königswinter gar kein Hallenbad mehr. Auch wenn das keiner möchte. Ausschließen sollte man es nicht.

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