Goldene Hochzeit in Königswinter "Viel Toleranz und Rücksichtsnahme"

KÖNIGSWINTER · Volltreffer beim Rhöndorfer Schützenfest 1963. Aber nicht am Schießstand. Vielmehr schwirrten auch Amors Pfeile durch die Lüfte.

 Heinz-Jürgen und Hildemarie Ludwig blättern im Fotoalbum - vor 50 Jahren heirateten sie in der Pfarrkirche Sankt Remigius.

Heinz-Jürgen und Hildemarie Ludwig blättern im Fotoalbum - vor 50 Jahren heirateten sie in der Pfarrkirche Sankt Remigius.

Foto: Oschmann

"Wir haben den ganzen Abend miteinander getanzt - bis in den frühen Morgen", erinnern sich Heinz-Jürgen und Hildemarie Ludwig an dieses schicksalhafte Ereignis. Heute begehen sie ihre Goldhochzeit. Denn: Am 28. August 1965 versprachen sie sich, nach dem Ja-Wort am Vortag auf dem Standesamt, in der Pfarrkirche Sankt Remigius im Beisein der kompletten Sankt Sebastianus-Junggesellen-Schützenbruderschaft Königswinter ewige Treue.

Ihren Dankgottesdienst zum 50-jährigen Ehejubiläum feiern sie in der Monatsmesse für die Bruderschaften mit Bezirkspräses Herbert Breuer und Pfarrer Dariusz Glowacki am 6. September, denn den Sebastianern blieben die Ludwigs stets eng verbunden.

Beide stammen aus Königswinter. Hildemarie Kirwald stand Gert Krahe, dem Schützenkönig der Junggesellen von 1962, als Königin zur Seite. Zu diesem Zeitpunkt leistete Heinz-Jürgen noch seinen Grundwehrdienst, der damals wegen der Kuba-Krise von zwölf auf achtzehn Monate verlängert worden war.

Nach der Schulzeit absolvierte Heinz-Jürgen Ludwig, geboren am 16. März 1940, eine Lehre als Technischer Zeichner bei den Ringsdorff-Werken in Mehlem. Im April 1964 wechselte er zu den Lemmerz-Werken, wo er bis zum Renteneintritt 2003 wirkte. Ab 1970 war er dabei als Normentechniker tätig, was mit vielen Auslandseinsätzen verbunden war, bis hin nach Amerika. "Das war nicht immer leicht, es konnte passieren, was wollte, wenn er weg musste, war das eben so", berichtet seine Frau.

Sie erblickte am 5. Dezember 1942 das Licht der Welt. Bei der Firma Zera schloss sie eine Lehre ab und war anschließend Sachbearbeiterin bei Steuerberater Neuhaus. 1970 wurde Tochter Brigitte geboren.

Die Hochzeit bedeutete für Heinz-Jürgen Ludwig auch eine Veränderung innerhalb der großen Königswinterer "Sebastianer-Familie". Von der Sankt Sebastianus-Junggesellen-Schützenbruderschaft, deren Erster Brudermeister er 1963 geworden war, ging es nahtlos in die Sankt Sebastianus-Männer-Schützenbruderschaft. Von 1989 bis 1994 war er auch deren Erster Brudermeister. Als Bezirksbundesmeister wirkte er von 1971 bis 2000.

Heute ist er Ehrenmitglied des Bezirksbruderrates und Mitglied des Bruderschaftsrates der Männer-Schützenbruderschaft, in deren Namen er außerdem zehn Jahre lang Heimfürsprecher im Altenheim Haus Katharina war. Dort ist Ludwig noch heute ehrenamtlich tätig. Er arbeitet gern am Computer - auch davon profitiert die Bruderschaft, für die er Listen erstellt oder Texte schreibt.

Hildemarie rief 1966 den Damenschießclub "Goldener Schuss" mit ins Leben. Viermal war sie dessen Königin. Waren es zu Beginn 18 Mitglieder, so sind es heute nur noch vier. Aber die Frauen finden sich noch immer jeden Mittwoch zu einem Plauderstündchen ein. Die weiteren Hobbys der Goldhochzeiterin sind ihre Familie, Lesen und Kreuzworträtsel.

Der Urlaub führt die Jubilare stets in die Berge. So haben sie sich auch vor dem Jubeltermin eine Woche im Sauerland verwöhnen lassen. Im Oktober geht es noch nach Ruhpolding. Zwischendurch wird mit der Familie, zu der auch ein Enkel gehört, gefeiert. Das Rezept für 50 glückliche Jahre: "Viel Toleranz und Rücksichtnahme!"

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