Königswinter Umweltminister treffen sich auf dem Petersberg
KÖNIGSWINTER · In der "schönen Atmosphäre des Petersbergs", wie Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sagte, traf sich die SPD-Politikerin zwei Tage lang mit ihren Amtskollegen Andrä Rupprechter (Österreich), Marlies Amann-Marxer (Liechtenstein) und Doris Leuthard (Schweiz) zur traditionellen Konferenz der deutschsprachigen Ressortchefs.
Unter anderem auf dem Programm: die Suche nach einem Endlager für den Atommüll. Hendricks und Leuthard machten klar, dass beide Länder kein gemeinsames Endlager suchen. Darüber war jüngst spekuliert worden.
"Jedes Land muss die Nachsorge für seine Hinterlassenschaft selbst regeln", sagte Hendricks. Bei der Endlagersuche ist man in der Schweiz im vierten Jahr, also weiter als in Deutschland. "Sechs Standorte werden geprüft", sagte Leuthard. In den nächsten eineinhalb Jahren soll die Entscheidung fallen, welche zwei Standorte für den radioaktiven Abfall infrage kommt.
Wichtig sei, das Gestein zu suchen, "das die bestmögliche Sicherheit garantiert", sagte Leuthard. Die Schweiz, in der fünf Atomkraftwerke stehen, orientiere sich an der Wissenschaft, nicht an politischen Aspekten. In Deutschland startet demnächst eine Kommission, die bundesweit nach dem sichersten Endlagerort sucht.
Der Österreicher Rupprechter zeigte sich besorgt über die Absicht Ungarns, ein Atomkraftwerk mit russischem Geld und russischer Technik auszubauen. "Hier muss die Europäische Kommission einschreiten", sagte er.