Jahreswechsel im Siebengebirge Um Mitternacht zog der Nebel ab

SIEBENGEBIRGE · Das war eher "Stochern" im Nebel. Dennoch: Trotz des trüben Wetters am Silvesterabend ließen es sich die Bad Honnefer und Königswinterer nicht nehmen, das neue Jahr auf den Straßen lautstark zu begrüßen.

 Herbert Breuer läutete die Glocke der Anna-Kapelle.

Herbert Breuer läutete die Glocke der Anna-Kapelle.

Foto: Oschmann

Es knallte, es sprühte. Raketen zischten in den Himmel. Und am verschleierten Firmament sah der knisternde Funkenregen manchmal fast gespenstisch aus. Kometen in Smaragdgrün, Rubinrot oder Blau stiegen mit glänzenden Goldregen-Buketts auf, Silbersicheln glänzten. Sterne blinkten und brauchten diesmal keine Konkurrenz der echten zu fürchten.

Nachbarn prosteten sich zu, wünschten sich Glück, während es rundum krachte. Auch vor der Anna-Kapelle stand eine Raketen-Abschuss-Rampe. Hier begrüßte Ursula Voll, die Vorsitzende des Dekanats Königswinter der kfd, das neue Jahr mit einem Feuerwerk. Und Herbert Breuer, der Rektor der Anna-Kapelle, läutete derweil die Glocke des Rommersdorfer Doms, dessen Tor weit geöffnet war.

Mit dem ersten Glockenschlag um Mitternacht: Herzlich willkommen 2015! Das Hilfswerk "Brot für die Welt" hatte unter dem Motto "Brot statt Böller" auch diesmal vor Silvester darum gebeten, auf die Knallerei zu verzichten und stattdessen lieber das Geld zu spenden. Ursula Voll meinte: "Meine Devise ist: Brot und Böller. Morgen gebe ich genauso viel Geld, wie ich für die Raketen bezahlt habe, in die Sammelbüchse. Außerdem leben von den Feuerwerken auch viele Beschäftigte der Pyrotechnik und ihre Familien."

An der Rhöndorfer Straße war auch Heike Sonntag vor der Tür und wünschte Nachbarn ein glückliches neues Jahr. "Wir können Silvester nicht ausgehen. Unser Hund hat Angst vor der Kracherei. Aber da muss er durch."

Presbyterin Christa Kerstan von der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef eilte nach der Orgelvesper nach Hause. "Ich lese heute Abend mein neues Buch und schaue mir vom Fenster aus das Feuerwerk an." Viele verlebten den Jahreswechsel gemütlich zu Hause, kochten etwas Leckeres und erwarteten Mitternacht im Kreis von Familien und Freunden.

Im Aegidienberger Bürgerhaus tafelte das Bürgerhaus-Team den Gästen ein Galabuffet auf. Dazu gab's Livemusik. Und Mitternacht ging's zum Feuerwerk auf die Straße. Die Leute prosteten sich auf ein gutes neues Jahr zu.

Gefeiert wurde auch in den Lokalen von Bad Honnef und Königswinter wie etwa im Hotel "Loreley" am Rheinufer. Bis morgens halb fünf schwoften dort die Gäste. Wer ganz hoch hinauswollte zum Beginn des Jahres, verlegte seine Silvesterparty auf den Berg. So ging etwa im Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg die (Neujahrs-)Post ab. Und wie bestellt, lichtete sich dort oben kurz vor Mitternacht der Nebel. Der Ausblick auf das Feuerwerk im Tal war grandios, bis hin nach Köln. "Wetterfeste" Siebengebirgler ließen sich nicht abhalten.

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