Die Expertin kam, sah, erkannte in dem Tier eine Vogelspinne und half sofort. Nach gelungener Bergungsmission erbarmte sich Blumenthal des Achtbeiners und bot ihm eine Bleibe in ihrem Zoo an.

Um 14.16 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr Königswinter zu einer Erkundung in das Mehrfamilienhaus in der Hauptstraße alarmiert worden. In der leerstehenden Wohnung, die zurzeit renoviert wird, hatten die Handwerker beim Anheben eines Kühlschranks die große Spinne vorgefunden. Sie stellen den Kühlschrank wieder zurück und alarmierten postwendend die Feuerwehr.

Die beschloss, einen Experten hinzuziehen. Löschzugführer Stadtbrandinspektor Heiko Basten bat Blumenthal, in die Wohnung zu kommen. Am Einsatzort kam zumindest für Feuerwehrverhältnisse ungewöhnliches Werkzeug zum Einsatz: "Mit Schrubbern haben sie den Kühlschrank für mich angekippt", erzählte Blumenthal nach dem Einsatz. Sie selbst habe zunächst vermutet, dass es sich bei dem Tier nur um ein besonders großes Exemplar einer Hausspinne handeln könnte.

Doch beim ersten Blick auf das Tier war klar: Es handelte sich um eine Vogelspinne - "welche Art es ist, kann ich noch nicht sagen", so Blumenthal. Sie fing das Tier ein - "Vogelspinnen können zwar ganz schön zwicken, aber im allgemeinen ist der Biss nicht schlimmer als ein Wespenstich" - und setzte es in eine Plastikschale.

"Die Spinne braucht dringend etwas zu fressen", so Blumenthal. Sie werde nun ein einsprechend Behältnis herrichten und das Tier vorsichtig hineinsetzen - zusammen mit einer Schale Wasser und einer Grille. "Dann schauen wir mal, ob sie frisst." Wie die Spinne unter den Kühlschrank kam, darüber kann Blumenthal natürlich nur spekulieren. "Vielleicht hat es den Vormietern gehört und das Tier ist ihnen ausgebüxt."

Das Halten von Vogelspinnen ist in Deutschland legal. "Und es gibt sehr viele Spinnenliebhaber, die sich mit großer Sorgfalt um die Tiere kümmern." Das wird in Zukunft Marlies Blumenthal übernehmen. Denn: "Selbstverständlich darf sie bei uns im Reptilienzoo bleiben."