Zug durch Königswinter Tausend gute Gründe, um zu feiern
KÖNIGSWINTER · Im strahlenden Sonnenlicht schillernde Seifenblasen schwebten um Altstadt-Prinzessin Heike. Und auch Ihre Tollität selbst schwebte - nämlich auf Wolke sieben.
Welch herrliches Bild: An ihr vorbei defilierten sämtliche Teilnehmer des Karnevalszuges durch die Altstadt. Und Heike I. (Schuchert-Bolz) begrüßte sie alle, ehe sie sich dann an das Ende des Zochs setzte mit ihrem Rheinschiff - ganz nach dem Motto ihrer Regentschaft: "Musik und Tanz verbindet. Wir sitzen alle in einem Boot."
Und die bunten Fischchen, die ihr in die Netze gegangen waren, zeigten, dass die liebreizende Majestät auch eine "Jeckenfischerin" ist. Die Herzen waren ihr in der Session zugeflogen. Am Sonntag vor dem Zoch meinte sie: "Ich habe Gefühle im Bauch wie beim Verliebtsein. Es ist ein herrlicher Tag." Und Ehemann Michael verriet: "Bei unserer Hochzeit war sie nicht so aufgeregt wie heute."
700 Kilo Kamelle hatte die Prinzessin geladen und viele Blömjer. Mit vollen Händen schaufelte sie die Süßigkeiten unter das närrische Volk, das dicht gedrängt an den Straßenrändern stand und ebenfalls von den Ex-Mo-Dänzern, diesen Pustefix-Seifenblasen, eingehüllt wurden mit vollen Ladungen aus der Seifenblasen-Maschine. Eine tolle Idee.
[kein Linktext vorhanden]An 1000 Jahre Königswinter erinnerten gleich mehrere Gruppen. "Ritter un Schütze, dat es doch klor, die joov et at vür 1000 Johr" hieß es am Wagen der Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft von 1547. In Ritter mit Kettenhemden und Helmen und liebfeine Edelfrauen hatten sich die Mitglieder verwandelt. Darunter auch Bürgermeister Peter Wirtz. Hinter ihnen Bauersmann und Bauersfrau, die ihr Gemüse zum Markt karrten. Ulrich Berres und Marina Esau als Buure. Denn: "Dat es doch klor, dän Buuredanz joov et at vür 1000 Johr!"
Zug in Königswinter - Teil 1
Auch der Kanu-Klub Königswinter, der in diesem Jahr 66 wird, widmete sich dem historischen Ereignis. "1000 gute Gründe, doch noch zu feiern", meinten die Wassersportler, die sich ebenfalls als Ritter präsentierten. Präsident Alexander Siegel: "Es ist auch ein Appell an die Stadt, doch noch etwas zu diesem großen Jubiläum zu machen. Wir sind bereit!" 30 Ritter stark war dieses Regiment.
In feinem blauen Samt mit weißer Chemisette und Zylindern mit Posthörnchen drauf treckten die "Postillione" der KG Postalia durch die Stadt. Sie können zum Austragen der Post nun endlich auch den Eselsweg wieder nutzen. Der Senat fuhr mit dem Bimmelbähnche. Natürlich Tanzte auch das Tanzcorps beim Zoch an.
[kein Linktext vorhanden]Ebenfalls mit "alle Mann an Bord" war die große Gruppe der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft dabei. Als Clowns hatten sie einen Riesenspaß. Ihre sexy Powerhexen saßen indes im brodelnden Hexenkessel. Hübsch die Mitglieder des Kirchenchores Cäcilia, die sich als kölsche Originale des Hännesche-Theaters verkleidet hatten und das Mini-Theater gleich mit durch die Stadt zogen.
Zug in Königswinter - Teil 2
Hännesche und Bärbelche tanzten. Et Schmitze Billa, et Röschen, Tünnes un Schäl, et Mählwurms Pitter und all die anderen: eine tolle Truppe. "Nicht nur die Cowboys brauchen Saloons", meinte die Sankt Sebastianus-Junggesellenbruderschaft. Und der Stammtisch "Lass loofe" beklagte mit seinem Wagen den Untergang vieler Kneipen. "Fröher wor he Musik un Danz, hück jitt et he nur Firlefanz!"
Der "Stammtisch Echte Fründe" rollte indes die Theke durch die Stadt und schenkte Kölsch aus. Das Damenkomitee Sonnige Rheinländerinnen, die Royalgarde, die Rheingarde von den Sieben Bergen waren vertreten. Und der Kindergarten Kleiner Drache bot ein süßes Bild mit Fliegenpilzen, mit Elfen und Froschkönigen. Auf die Pauke hauten der Spielmannszug der Ehemaligen, Swinging Altstadt, der FF-Spielmannszug und das Bonner Blechkartell.
