Schüler pendeln nach Rheinland-Pfalz Stadt will Fahrtkosten übernehmen

KÖNIGSWINTER · Übernimmt die Stadt für die Schüler, die für das gerade begonnene Schuljahr an der Gesamtschule Oberpleis abgelehnt wurden und jetzt Schulen in Rheinland-Pfalz besuchen, die Fahrtkosten? Dies schlägt die Verwaltung der Politik vor, die darüber heute im Schulausschuss beschließen wird.

 Gedränge am Busbahnhof Oberpleis. Vier Schüler aus Königswinter steigen täglich in die Busse zu ihren Schulen in Unkel und Asbach.

Gedränge am Busbahnhof Oberpleis. Vier Schüler aus Königswinter steigen täglich in die Busse zu ihren Schulen in Unkel und Asbach.

Foto: Frank Homann

185 Schüler hatten sich fristgerecht für das Schuljahr 2015/2016 an der Gesamtschule angemeldet. Nur 162 Schüler konnten aufgenommen werden. Von den 23 Schülern, die Absagen erhielten, wohnen elf in Königswinter. Vier dieser Schüler fanden nur einen Platz in Rheinland-Pfalz, jeweils zwei an den Realschulen Plus in Asbach und Unkel.

Die Schülerfahrtkosten erstattet der jeweilige Schulträger. Da die Schulträger in Rheinland-Pfalz jedoch nicht die Fahrtkosten von Schülern aus NRW übernehmen und auch die Schülerfahrtkostenverordnung NRW eine Erstattung der Fahrtkosten zur Realschule Plus nicht vorsieht, müssten die Eltern die Kosten selbst tragen.

Für die Schüler, die von Oberpleis nach Asbach fahren, sind dies rund 700 Euro im Jahr, für die Fahrt von Königswinter nach Unkel 1150 Euro. Die freiwillige Ausgabe würde die Stadt rund 3700 Euro pro Jahr kosten.

Die Verwaltung weist darauf hin, dass in diesem Jahr ein sehr kinderstarker Jahrgang von den Grundschulen gekommen sei. So sei es für die an der Gesamtschule abgelehnten Schüler schwierig gewesen, einen alternativen Schulplatz in der Nähe zu finden. Die Schulen in Unkel und Asbach hätten noch Plätze frei gehabt und seien für Kinder aus Königswinter noch relativ gut zu erreichen.

Der Besuch von Schulen in Rheinland-Pfalz stelle grundsätzlich kein neues Schulwahlverhalten dar, sei in der Vergangenheit jedoch eine freiwillige Entscheidung der Eltern gewesen mit der Konsequenz, dass sie selbst für die Kosten aufkommen mussten. In diesem Jahr habe es jedoch keine Alternativen gegeben.

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