Einzug ins neue Altenheim ab Juli Schöne Aussichten für die Senioren

KÖNIGSWINTER · Noch zweieinhalb Monate sind es bis zum Umzug vom Haus Katharina ins neue Seniorenzentrum Sankt Katharina auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses. Den genauen Termin wollen Architekt Horst Stahlberg und Heimleiter Peter Gauchel noch nicht verraten, es läuft aber auf Anfang Juli hinaus.

 Heimleiter Peter Gauchel schaut aus dem Palliativbereich in den schön angelegten Garten.

Heimleiter Peter Gauchel schaut aus dem Palliativbereich in den schön angelegten Garten.

Foto: Homann

"Für die alten Menschen ist es wichtig, dass sie in der Gemeinschaft umziehen. Für viele ist auch ein großer Trost, dass das Personal dasselbe bleibt", sagt Gauchel. Auf drei Pflegeetagen leben künftig sechs Wohngruppen. Zwei Gruppen sind speziell für demenzkranke Bewohner vorgesehen. Erstaunlich: Nachdem sich die Planungsphase viel länger als gedacht hingezogen hatte, werden beim Bau selber offensichtlich sowohl der Zeit- als auch der Kostenplan eingehalten. 9,5 Millionen Euro beträgt das Budget. Dabei fanden die Verantwortlichen durchaus erschwerte Bedingungen vor. "Wir haben das Gebäude praktisch um die alte Kapelle herumgebaut", sagt Stahlberg.

Vieles ist bereits fertig. Bei einem Rundgang durch das Seniorenzentrum eröffnen sich immer wieder überraschende Perspektiven. Das gilt besonders für den Bereich in der zweiten Etage, wo in Kooperation mit dem Ökumenischen Hospizdienst "Ölberg" zwei Palliativbetten für Sterbenskranke angeboten werden. Eine eigene kleine Welt, die durch eine Glastür vom übrigen Wohnbereich des Altenheims abgetrennt ist.

Von den beiden jeweils 17 Quadratmeter großen Zimmern geht der Blick entweder Richtung Rhein oder Richtung Siebengebirge. Von einem Gemeinschaftsraum mit Küche schaut man in den gepflegten Garten mit einer Boccia-Bahn, der als erster Teil der gesamten Anlage fertig gestellt ist. "Der Hospizdienst legt großen Wert auf eine individuelle Ausstattung und die Farbauswahl. Wir sind sogar gemeinsam zu einem Raumausstatter gefahren", berichtet Gauchel. Wie die Sterbenden sollen auch Angehörig, die im Palliativbereich übernachten, möglichst gute Bedingungen vorfinden.

Lichtdurchflutet sind die allermeisten Bereiche des Seniorenzentrums mit seinen großen Glasfronten, und je höher die Etage, desto besser sind die Ausblicke Richtung Rhein oder Siebengebirge. Die Bewohner der sechs Wohngruppen mit jeweils 13 bis 14 Personen erreichen durch eine geräumige Wohnküche den gemeinsamen Balkon. "Die alten Menschen wollen meist nicht für sich sein. Sie wollen sehen und gesehen werden", sagt Horst Stahlberg. Der Architekt hat einschlägige Erfahrungen. Sein Kerngeschäft ist der Bau von Alten- und Behinderteneinrichtungen.

Im Erdgeschoss gibt es eine Cafeteria mit Außenterrasse, in der dritten Etage einen großen Aufenthaltsraum. Bei den Zimmern selbst hat sich der Träger strikt an die geförderte Fläche von 14 Quadratmetern gehalten. Mit Vorraum und Bad stehen rund 23 Quadratmeter zur Verfügung. Ihre Möbel und somit ein Stück Heimat dürfen die Bewohner in die neue Einrichtung mitnehmen, wenn sie es möchten.

In der vierten Etage befinden sich zehn barrierefreie und seniorengerechte Wohnungen (siehe Kasten), die über einen Laubengang erschlossen werden. Die Mieter können je nach Bedarf einen Hausmeister-Service nutzen. Auch sonst wird für sie gesorgt. Eine "Totmanneinrichtung" löst ein Alarmsignal aus, wenn die Bewohner nicht mindestens einmal am Tag die Toilettentür benutzen.

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