Kommentar Schlecht für alle

Das Problem, dass die Gesamtschule Oberpleis in diesem Jahr erstmals eine große Zahl von Kindern ablehnen musste, wird sich voraussichtlich nicht wiederholen. Die Demografie dürfte Stadt und Schulleitung eine weitere derart unangenehme Situation ersparen.

Für die elf Kinder aus Königswinter, die jetzt nach Asbach, Hennef oder Niederpleis pendeln müssen, ist das kein Trost. Ihre Eltern zweifeln zu Recht an Lippenbekenntnissen aus der Phase, als in der Stadt über die Einrichtung der Gesamtschule gestritten wurde.

Auch viele Politiker und Grundschulrektoren setzten sich gerade deshalb für diese Schulform ein, weil sie sich davon bessere Bildungschancen für die eher Schwächeren in der Gesellschaft versprachen. Elf Königswinterer Kinder, die genau zu dieser Klientel gehören, gehen leer aus. Das ist schlecht für die Familien und schlecht für die Stadt Königswinter. Und auch für betroffene Eltern und Kinder aus Bad Honnef ist die Situation mehr als unerfreulich.

Gleichzeitig erhalten die Gesamtschul-Kritiker Rückenwind, die argumentierten, dass die Schule nur schwer ein Drittel Schüler mit Gymnasialempfehlung bekommen würde. Dabei zeigen Statistiken, wie wenig aussagekräftig Empfehlungen in der vierten Klasse sind. An der Gesamtschule Weilerswist etwa besuchten 2013 stolze 61 Prozent der Schüler die gymnasiale Oberstufe. Nur 14 Prozent dieser Schüler hatten sechs Jahre vorher eine Gymnasialempfehlung.

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