12. Bonn Classic Schaulaufen der Schmuckstücke

HEISTERBACHERROTT · Durch eine Toreinfahrt hinein, durch die andere hinaus. Zwischendrin gab es für die 90 Wagenbesatzungen ein Glas Sekt und ein Foto vom morgendlichen Start der zwölften Bonn Classic des Motor-Sport-Clubs Bonn-Duisdorf.

 Angekommen: Nach dem Start in Duisdorf ging es für die Rallyeteilnehmer über Hennef ins Siebengebirge.

Angekommen: Nach dem Start in Duisdorf ging es für die Rallyeteilnehmer über Hennef ins Siebengebirge.

Foto: Frank Homann

Das Haus Schlesien mit seinem idyllischen Innenhof war Ziel des Oldtimer-Wettbewerbs. Und nachdem die Zeit genommen und der Begrüßungstrunk geschlürft war, steuerten die Lenker ihre vierrädrigen Lieblinge auf den Parkplatz. Hier hatten dann Oldtimer-Fans ausreichend Gelegenheit, die schmucken Wagen zu besichtigen. Denn im Haus Schlesien fand das Abschlussfest mit Siegerehrung statt. Und etliche der 180 Teilnehmer blieben über Nacht und erholten sich im Siebengebirge von den Anstrengungen der Tour.

Die Teilnehmer gingen in den Kategorien Sport, Tourensport oder Touristik an den Start. Von Duisdorf aus mussten sie sich ihren Weg suchen, zunächst in Richtung Hennef, dann in den Bergbereich von Königswinter. Als Hilfsmittel dienten Karten, aber auch Fotoansichten von unterwegs, die teilweise verfremdet waren.

So fehlte zum Beispiel beim Bild des Bockerother "Geschichtshäuschens am Düwelsarsch" eine Silbe. Auch die sogenannten Chinesenzeichen mussten die Rallyeteams "lesen" können, um weiterzukommen. Die heißen so, weil die Zeichnungen des Streckenverlaufs so gefertigt werden, dass sie an chinesische Schriftzeichen erinnern. Bei Sonderprüfungen waren Rücklampen ausgelegt, die einer Automarke zugeordnet werden mussten. Oder: Auf eine Zehntelsekunde genau war eine bestimmte Strecke zu absolvieren. Fahrtleiter Ernst-Willi Kreitz, Organisator Jörg Purrucker und das ganze Helferteam hatten also eine Menge Vorbereitungen zu treffen, damit die Tour rund laufen konnte.

Ältestes Auto war ein Ford, Baujahr 1931, den Arnd Bruckmann und Heike Löber chauffierten. Andreas Hespe aus Bonn war überrascht, welche neuen Straßen und Ansichten wie das Kloster Merten er unterwegs in der Heimatregion entdeckte. Er fuhr zusammen mit Michael Maaß einen Mercedes 190 SL Roadster von 1958.

Susanne Wolf aus Niederkassel kann nicht nur Reifenwechsel, sondern ist auch sonst ziemlich pfiffig in Sachen Technik. Sie kutschierte ihren Ford von 1965, den sie vor 22 Jahren erwarb, um ein Auto zu haben, an dem sie selbst noch basteln kann. Mittlerweile kommt das gute Stück aber nur noch zu besonderen Anlässen aus der Garage.

Auf dem Beifahrersitz hatte sie Angelika Block-Meyer. Ihren MAG von 1959 nahmen Dieter und Hannelie Heinen vom AC Eschweiler Huckepack, um ihn nach Bonn an den Start zu bringen. So gut geschont wird das schmucke Auto. Nach dem Bau nahm ihn ein amerikanischer Geschäftsmann mit über den Teich, nach drei Jahren ging es retour nach Europa. "Danach ist er noch durch 17 Hände gegangen. Wir haben ihn 2001 erworben. Wir werden ihn nie wieder weggeben", so Dieter Heinen. Der frühere Rallyefahrer überlässt das Lenkrad generell seiner Frau. "Das ist eine schöne Veranstaltung", schwärmten die beiden von der Bonn-Classic.

Auch der kleine MG TD von 1953 wurde bewundert. Ein englisches Auto, das die GI gern mit nach Amerika nahmen. "Er wurde dann mit Linkslenker für den amerikanischen Markt gebaut", so Vilem Fuchs aus Bonn, der diesen Oldtimer mit 54 PS in der Klasse Tourensport steuerte. An seiner Seite: Martina Schmeichel. Die Siegerpokale gingen an Phillip Habelt und Carina Weiß (Triumph TR6) in der Sportklasse, an Willi Vroels und Michael Finke (Triumph Spitfire MK IV) im Tourensport und an Roger Kieffer und Dorothee Scheiff (VW Käfer) in der Klasse Touristik.

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