Wandergruppe klettert am Hang Rettungsaktion am Drachenfels

Königswinter · Mit einer spektakulären Rettungsaktion endete am Montagmittag der Schulausflug einer sechsten Klasse des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums aus Wesseling auf den Drachenfels.

Sechs der 32 Kinder sowie zwei Betreuer waren nach den Informationen von Marc Neunkirchen, Sprecher der Königswinterer Feuerwehr, beim Aufstieg aus den Weinbergen wohl vom Weg abgekommen. Wie die Leitstelle der Bonner Polizei am Montagabend erklärte, war die Gruppe von Elf- und Zwölfjährigen ihrer Klasse vorausgeeilt und dabei offenbar vom Weg abgekommen.

Zwei Lehrerinnen folgten den Kindern und gerieten dann in steiles und unwegsames Gelände, etwa 30 Meter unterhalb der Aussichtsplattform des Drachenfels. "Da kamen sie hinein, aber nicht mehr hinaus", so der Leitstellenbeamte. Dass es von dort offensichtlich kein Weiterkommen mehr gab, war einem Paar aus den USA aufgefallen, das sich laut Feuerwehrchef Michael Bungarz zufällig in der Nähe befunden und gegen 13 Uhr die Feuerwehr alarmiert hatte.

[kein Linktext vorhanden]Als die ersten von rund 30 Wehrleuten auf dem Drachenfels eintrafen, war schnell klar: Ohne fremde Hilfe kommen die Schüler und ihre Betreuer aus dem steilen Hang nicht mehr heraus. Darum fiel schnell der Entschluss, dass sich die Retter von einem kleinen Plateau unterhalb der Aussichtsplattform zu der Gruppe abseilen. Anschließend sollte einer nach dem anderen nach oben gezogen werden. Derweil verfolgten die Klassenkameraden der vermissten Gruppe samt des verantwortlichen Lehrers mit bangen Blicken von der Aussichtsplattform die Vorbereitung der Rettungsaktion. Nach den Informationen von Feuerwehrsprecher Neunkirchen waren alle Betroffenen, die in dem Hang feststeckten, wohlauf.

Schüler-Rettung am Drachenfels
10 Bilder

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Um 14.20 Uhr gab es dann das erste Aufatmen: Die elf Jahre alte Lena war die erste, die von den Einsatzkräften unversehrt auf das Plateau gezogen werden konnte. Unter großem Jubel wurde sie wenige Augenblicke später von ihren Klassenkameraden in die Arme geschlossen, einige Mitschülerinnen beichteten: "Ich habe auch geweint!"

Nach rund einer Stunde hatten es dann die Wehrleute von Bungarz geschafft: Alle sechs Kinder sowie die zwei Betreuerinnen hatten wieder sicheren Boden unter den Füßen. Lediglich ein Mädchen klagte über Verletzungen an der Hand und wurde daraufhin vom Rettungsdienst betreut.

Unerfreulich war aus Polizeisicht: Weil immer wieder Schaulustige in den wegen der Rettungsaktion mit Flatterband abgesperrten Bereich der Aussichtsplattform drängten, musste der Einsatzleiter insgesamt 41 Platzverweise aussprechen.

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