Königswinter Restaurant Kuckstein schließt nach 16 Jahren

KÖNIGSWINTER · Seit 1995 kehren Touristen und Ortskundige gleichermaßen in das Restaurant Kuckstein am Eselsweg unterhalb der Drachenburg ein. Ein kulinarischer Besuch des idyllisch gelegenen Fachwerkhauses wird jedoch künftig nicht mehr möglich sein: Eigentümer Jörg Pauly schließt für immer die Türen.

 Für das Kleinod am Eselsweg wird ein neuer Eigentümer gesucht.

Für das Kleinod am Eselsweg wird ein neuer Eigentümer gesucht.

Foto: Frank Homann (Archiv)

"Es rentiert sich einfach nicht", so der Hausbesitzer. Vier Pächter versuchten sich seit 1998 in dem Restaurant, nachdem Pauly selbst als Gastwirt gescheitert war. "Die Gastronomie ist alles andere als ein leichtes Geschäft", meint der Königswinterer. "Die landläufige Floskel ,Wer nichts wird, wird Wirt' ist absolut falsch."

Denn Arbeitszeiten und Tätigkeiten wären nur hochprofessionelle Gastronomen gewachsen. "Den richtigen Pächter habe ich nie gefunden", sagt der Eigentümer. Zudem würden Auseinandersetzungen mit Behörden auch gute Läden "schnell sauer machen".

Pauly sah sich in den vergangenen Jahren oftmals mit Beanstandungen konfrontiert: "Mal störte die Außenterrasse, mal der Parkplatz, mal die Lautstärke. Irgendetwas war immer verkehrt." Dadurch seien ihm mitunter rentable Geschäfte verloren gegangen: "Wir durften beispielsweise keine großen Hochzeitsgesellschaften mehr bewirtschaften, weil die Terrasse zuletzt nur für 45 Personen zugelassen war.

Und das Restaurant war einfach nicht rentabel genug." Auch wären Anzeigen wegen Lärmbelästigung erstattet worden. Die Sanierungssatzung der Stadt Königswinter rund um den Drachenfels hätte die Attraktivität des Restaurants ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen; eine Herausnahme seines Eigentums habe das Oberverwaltungsgericht ihm seinerzeit jedoch verwehrt.

Letztlich vermutet der Eigentümer auch in seinen politischen Aktivitäten einen möglichen Auslöser für die Probleme: "Ich war beispielsweise gegen den Nationalpark - und vielen damit ein Dorn im Auge. Ich würde mich nicht wundern, wenn man mir Steine in den Weg legen wollte." Heute sitzt Pauly für die Fraktion Freie und Linke im Stadtrat.

Weil das Restaurant ihn "nur selten glücklich gemacht hat", soll das Objekt nun veräußert werden. Der Pachtvertrag mit Anja Schölhorn sei "so gut wie gekündigt", der Restaurantbetrieb eingestellt. "Ich halte das Gebäude instand, bis sich ein geeigneter Käufer findet", sagt Pauly.

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