Paul-Carré in Niederdollendorf Politiker lehnen Planung ab

NIEDERDOLLENDORF · Gar nicht erbaut waren die Mitglieder des Königswinterer Planungsausschusses über das, was ein Investor auf dem sogenannten Paul-Carré zwischen Paulstraße und Heisterbacher Straße in Niederdollendorf plant. Zu groß, zu massiv und im Konzept auch nicht ganz überzeugend - so lautete die Meinung der Politiker. Einige befürchteten gar in Anbetracht der 92 öffentlich geförderten Wohnungen einen "Wohnpark Mitte".

Der Investor will auf der Fläche an der Bahntrasse drei Gebäudeblöcke mit einer Tiefgarage bauen. Die Gebäude sind nach den Plänen des Investors viergeschossig, plus ein Staffelgeschoss, nur zur Heisterbacher Straße hin soll dreigeschossig mit einem Staffelgeschoss gebaut werden. Es sollen 92 Sozialwohnungen mit zwei bis drei Zimmern sowie 850 Quadratmeter für Praxen und Büros entstehen.

Alle Wohnungen sollen mit Aufzügen zu erreichen sein und verfügen beispielsweise über ebenerdige Duschen und sind entsprechend der Vorgaben für den öffentlich geförderten Wohnungsbau barrierefrei, wie die Architekten in der Sitzung erläuterten.

Pro Wohneinheit ist nur ein Stellplatz geplant, wie die Ausschussmitglieder erfuhren, "in diesem Segment fahren die Mieter nicht mehrere Autos". Stattdessen seien in der Tiefgarage zusätzliche Fahrradstellplätze vorgesehen. Bei der detaillierten Planung sowie auch bei der Größe und der Anzahl der Geschosse sei man natürlich noch flexibel, versicherten die Architekten auch im Namen des Investors. Aber natürlich müsse sich das alles auch rechnen.

Flexibilität wird gefragt sein, denn mit dieser Planung konnte sich im Planungsausschuss so richtig niemand anfreunden. Bereits vor rund vier Jahren hatten die Politiker festgelegt, dass auf dem Gelände maximal dreigeschossige Bauten errichtet und zwei Stellplätze pro Wohneinheit vorgesehen werden sollen.

Dass Bedarf an öffentlich gefördertem Wohnraum besteht, machte in der Sitzung auch Andreas Pätz von der Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) Königswinter deutlich. "Wir haben momentan 120 Bewerber, die wir nicht vermitteln können."

Dennoch hielten die meisten Politiker eine solche Konzentration für nicht sinnvoll, wollten zumindest einen Teil der Wohnungen aus dem sozialen Wohnungsbau herausgenommen wissen, mehr Parkplätze, weniger Geschosse und auch eine überarbeitete optische Gestaltung.

Folgender Beschluss wurde gefasst: Der Investor legt in einer der nächsten Sitzungen des Planungs- und Umweltausschusses ein überarbeitetes Konzept vor. Die CDU-Fraktion legt Wert darauf, dass das Projekt auf dem Wege eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans realisiert wird, wenn die Vorlage dann erneut nicht den Vorstellungen entsprechen sollte.

Der Investor hat mit einem vorhabenbezogenen B-Plan ein Problem, wenn dieser - wie üblich - zu einer Verzögerung von einem Jahr (seiner Auskunft nach in Bonn sogar eineinhalb Jahre) führt. "Wir würden darum bitten, dass wir diesen Prozess nicht brauchen."

Gleichzeitig erklärt er seine Bereitschaft, die von der Politik kritisierte Gebäudehöhe zu reduzieren. Vorstellbar für ihn ist auch, einen Teil der geplanten 92 Wohneinheiten aus dem öffentlich geförderten Wohnungsbau herauszunehmen und zum Beispiel zur Paulstraße hin hochwertigere Wohnungen oder auch Studentenwohnungen zu bauen.

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