Altenheim in Königswinter Palliativbetten im Haus Katharina

KÖNIGSWINTER · 98 Prozent aller Bundesbürger würden am liebsten zu Hause sterben. Nur 30 Prozent wird dieser Wunsch erfüllt. Bisher haben Menschen mit unheilbaren Krankheiten aus Königswinter, die auf eine palliative Versorgung angewiesen sind, nur die Möglichkeit, in die Hospize in Lohmar oder im Godesberger Waldkrankenhaus aufgenommen zu werden.

Palliativ heißt, dass die Therapien nicht auf die Heilung, sondern auf Schmerzlinderung oder psychologische Betreuung zielen. Jetzt ist es dem Hospizdienst Ölberg gelungen, einen Kooperationsvertrag für eine wohnortnahe palliative Versorgung abzuschließen. Kooperationspartner sind die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) und das Altenheim Haus Katharina in der Altstadt.

In dem Altenheim, das zurzeit noch an der Kurfürstenstraße zu Hause ist und im Frühsommer 2015 auf dem Gelände des früheren Krankenhauses an der Bismarckstraße neu eröffnet wird, stehen künftig zwei Einzelzimmer für die Belegung durch den Hospizdienst zur Verfügung. Die Versorgung der Bewohner wird durch ausgebildete Palliativpflegekräfte, Ergo- und Gesundheitstherapeuten gesichert.

Zudem begleiten und unterstützen die ehrenamtlichen Helfer des Hospizdienstes die Patienten und deren Angehörige. Die Kooperationspartner arbeiten mit ambulanten Palliativdiensten, Physiotherapeuten, Ärzten und dem Krankenhaus Bad Honnef zusammen. Für den Hospizdienst bedeutet das Projekt eine erhebliche zusätzliche Belastung seiner mehr als 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die bisher Sterbenskranke in deren Zuhause begleiten.

Ziel der Zusammenarbeit ist nicht die Hilfe zum Sterben, sondern der Erhalt und die Förderung der Lebensqualität und die Unterstützung eines selbstbestimmten Lebens, "um so den Tagen mehr Leben zu geben", wie das Motto des Hospizdienstes lautet. Finanziert und gestemmt wird das Projekt von den Partnern. "Wir haben beim Einrichtungsleiter vom Haus Katharina und dem Vertreter der GFO viel Verständnis und faire Verhandlungspartner für unsere Vision gefunden", teilt der Hospizdienst mit.

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