Schloss Drachenburg Jung und Alt kamen beim Osterprogramm auf ihre Kosten

KÖNIGSWINTER · Wie eine Prinzessin im Märchenschloss fühlte sich die kleine Eva Henseler. Am Morgen hatte die Sechsjährige bei ihren Großeltern in Berghausen ein Osterkörbchen mit vielen schönen Überraschungen gefunden. Am Mittag suchte sie Ostereier im Park von Schloss Drachenburg. Zwischen den Blumen und unter Bäumen versteckt entdeckte sie die bunt gefärbten Exemplare.

 Die Venusterrasse von Schloss Drachenburg lud beim schönen Osterwetter zum Verweilen ein.

Die Venusterrasse von Schloss Drachenburg lud beim schönen Osterwetter zum Verweilen ein.

Foto: Frank Homann

Diese merkwürdigen Eier hatten gar keine Schale zum Aufklopfen, sie waren aus Plastik. Aber: Die Fundstücke konnte Eva gegen Schokohasen eintauschen. Ein herrlicher Spaß nicht nur für das blonde Mädchen aus Möser bei Magdeburg, sondern für alle kleinen Besucher.

Zum Osterprogramm im Schloss gehörten auch noch Spiele rund ums Ei und das gemeinsame Basteln von Hasengärtchen. "Ich bastele und male gern", meinte Eva. Bevor Familie Henseler nach einem Kurzbesuch bei Oma und Opa im Siebengebirge wieder nach Hause fuhr, unternahm sie einen Abstecher zum Schloss Drachenburg.

Evas Vater hatte es zum letzten Mal gesehen, als er selbst noch ein Kind war und in Berghausen lebte. Während sich die Eltern im restaurierten Schlossgebäude umschauten, griff Eva in der Kunsthalle zu Farbstiften und bemalte unter Anleitung von Svenja Bach vom Besucherservice die vorgezeichneten Flächen eines festen Papierbogens. Ausgeschnitten und zusammengesteckt ergaben die Teile ein Gärtchen.

Auch Finja (8) aus Bonn und ihr Bruder Simon (6) sowie Leila (6) aus Troisdorf waren mit Feuereifer beim Malen dabei. Jeder konnte nach Belieben die Farben wählen. Und alle waren mindestens so kreativ wie die Osterhasen beim Färben der Eier. "Ihr könnt malen wie ihr wollt", ermunterte Svenja Bach die Kinder. Bis auf Eva kannten die Kinder Schloss Drachenburg bereits von früheren Besuchen her. Leila hatte hier sogar ihren Geburtstag gefeiert und eine Schatzkiste entdeckt. Als die Gärtchen gebastelt waren, präparierten die Kinder den Zaun auch noch mit Blumen.

Was es mit den Hasengärtchen auf sich hat, erfuhren sie von Svenja Bach. Eine kleine Ausstellung in der Kunsthalle mit alten Druckgrafiken informiert außerdem über alte Osterbräuche. Das Basteln von Hasengärtchen gehörte dazu. Allerdings wurden sie von den Kindern früher nicht aus Papier gebaut.

Die Mädchen und Jungen holten Karfreitag Moos aus dem Wald und legten es in Körbchen, schmückten es mit Frühlingsblümchen und stellten es in die Scheune, unter Sträucher oder auch an den Ofen in der Küche, damit der Osterhase seine Eier hineinlegt.

Auch das Eierschibbeln war einst bei Kindern beliebt. Eine Grafik von 1880 zeigt das boule-ähnliche Spiel. Bald nach Entstehen des Bildes begann der Bau von Schloss Drachenburg. Die kleinen Gäste erhielten im Park jeweils drei Eier, die sie rollen sollten. Wer dabei die Eier von Mitspielern traf, durfte sie behalten. Der Teilnehmer mit der größten Eier-Beute war Schibbel-König von Schloss Drachenburg.

Schloss Drachenburg, Drachenfelsstraße 118, ist täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung über Osterbräuche ist bis zum Ende der Osterferien zu sehen. Infos: www.schloss-drachenburg.de

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