Musikzug "Bergklänge" Heisterbacherrott Oktoberfest mit rheinischer Note
HEISTERBACHERROTT · Um sich Weißwürste, Grillhaxen, echt bayerischen Leberkäse und eine Maß Oktoberfestbier schmecken zu lassen, dazu fesche Dirndl und kernige Waden unter zünftigen Krachledernen zu bewundern, braucht man nicht bis nach München zu fahren.
Oktoberfest wird nämlich auch in Heisterbacherrott gefeiert - auf bayerische Art, aber mit rheinischer Note.
Die Bergklänge, die seit nunmehr zehn Jahren zum Oktoberfest in den Saal Lichtenberg einladen, beherrschen nämlich nicht nur bayerische Humtata-Musik: Mit kölschen Tönen und mitreißenden Bigband-Rhythmen sorgten die Mitglieder des Musikzuges unter Leitung von Caroline Neußer für eine Stimmung, die mit jedem Wiesn-Tempel locker mithalten konnte.
Viele Besucher, die sich die zünftige Gaudi nicht entgehen lassen wollten, nutzten die Gelegenheit, am Samstag einmal wieder ihre Trachtenmode auszuführen. Es zeigte sich dabei, dass nicht nur das Gros der insgesamt 40 Musiker ein schickes Dirndl oder Lederhosen im Kleiderschrank hängen haben, sondern auch zahlreiche
Hesprotter. Sogar handgestrickte Loferl - für Nicht-Bayern: Wadenwärmer, die den "Musculus Gastrocnemius" erst so richtig zu Geltung bringen - zierten das ein oder andere Paar Männerbeine. Gewürdigt wurde das fesche Outfit zumindest aufseiten der Damen beim Wettstreit um das schönste Dirndl. Annalena Wirtz konnte sich hier gegen fünf weitere Konkurrentinnen durchsetzen und freute sich über ein riesiges Lebkuchenherz, das sie für ihren Titel einheimste.
"Ziehen, nicht drücken" war schließlich beim Wettsägen angesagt: Hierbei traten sowohl gemischte Doppel als auch reine Männer- beziehungsweise Damen-Besetzungen an. Den Sieg ersägten sich schlussendlich Christian Schleder und Andreas Klees mit sage und schreibe einer halben Minute Vorsprung vor dem Frauen-Power-Duo Christine Keppler und Jasna Hohmeister, die auf Platz zwei landeten.
Spannend wurde es auch beim Maßkrugstemmen: Als einzige weibliche Teilnehmerin forderte Nina Bellinghausen gleich drei Herren heraus. Den längsten Atem, oder besser gesagt: die stärksten Muskeln hatte Fabian Hege, der diesen Wettstreit ganz klar gewinnen konnte und einen Bierseidel inklusive Füllung mit nach Hause nahm.
Als vielseitiges Talent erwies sich auch Moderator Bruno Orth: Er führte nicht nur mit der richtigen Dosis Witz und Charme durch den Abend, sondern sprang auch kurzfristig für Orchestermitglied Pfarrer Markus Hoitz an der Tuba ein, als der "Pastor mal eine Pause brauchte".
