Kommentar Nicht die feine Art

Man kann zu Roman Limbach stehen wie man will. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende und stellvertretende Fraktionsvorsitzende ist ein Mann mit Ecken und Kanten und jemand, der klare Worte spricht. Er ist jemand, der sich intensiv mit Dingen auseinandersetzt und sich in 17 Jahren im Stadtrat mit viel Fleiß ein enormes Faktenwissen angeeignet hat.

Mancher in der CDU wirft ihm vor, dass er gerne die Oberpleiser Brille trägt. Nur schweren Herzens erklärte er sich vor einiger Zeit in der Bäderfrage befangen, weil seine Frau bei einem der Bewerber im Vergabeverfahren geringfügig beschäftigt war. Dass gerade er sich in einem Interview kürzlich ausführlich zum Masterplan für die Altstadt äußerte, stieß bei seinen Kollegen im Tal nicht gerade auf Begeisterung. Dabei hatte Limbach durchaus das Recht dazu, schließlich war er es, der auf die Bürger in der Altstadt zugegangen ist und bei diesem Thema zu einem der Protagonisten wurde.

Wer auch immer Limbach seine Stimme am Donnerstagabend versagt hat, hätte durchaus die Möglichkeit gehabt, seine Kritik an der Arbeit des Stadtverbandsvorsitzenden dem Plenum zu Gehör zu bringen. Das wurde versäumt. Der Schluss, den Limbach selbst zieht, dass in Wirklichkeit sein Engagement in der Fraktion gemeint war, ist daher durchaus naheliegend.

Die zehn Gegenstimmen hinterlassen jedenfalls einen sehr faden Beigeschmack. Zur Demokratie gehört die Diskussion dazu. Das gilt auch für die CDU in Königswinter.

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