Oberpleiser Ortszentrum Neue Perspektive für den Kirchplatz

OBERPLEIS · Nach jahrelangem Stillstand könnte in die Neugestaltung des Oberpleiser Kirchplatzes endlich Bewegung kommen. Nicht nur beim "Alten Zoll", der zurzeit saniert wird und im Frühjahr wiedereröffnet werden soll, sondern auch auf der anderen Seite des Platzes tut sich etwas.

Seitens der Kirche, der ein Teil des Platzes gehört und an der manche Planung in der Vergangenheit gescheitert war, deutet sich ein Umdenken an. Die Koalition aus CDU, Grünen und FDP im Stadtrat hat einen Antrag für die nächste Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am Mittwoch, 12. Dezember, vorgelegt.

Sie möchte die Verwaltung beauftragen, die bisherigen Planungen zu überprüfen, und schlägt einen Ideenwettbewerb vor, um die bisher nur in Ansätzen vorliegenden Umgestaltungspläne weiter zu entwickeln. Sie beruft sich auf Signale der Kirche zur aktiven Beteiligung an einer neuen Kirchplatzgestaltung. "Der neue Pfarrer Markus Hoitz hat in einem Gespräch signalisiert, dass man sich öffnen wolle. Diese Öffnung ist sein Glaubensgrundsatz", sagte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Roman Limbach auf Nachfrage.

Hoitz bestätigte am Montag, dass er sich in diese Richtung geäußert habe. Seine persönliche Position sei allerdings noch nicht mit dem Kirchenvorstand abgestimmt. "Ich bin geprägt von der Klosterlandschaft Heisterbach", sagte er. "Ich kann mir vorstellen, dass man auf dem Kirchengelände einen Naherholungsraum schafft. Den derzeitigen Anblick des Platzes finde ich nicht einladend. Die Blechlawine sieht nicht schön aus", so der Pfarrer. Vor einigen Jahren hatte der Kirchenvorstand noch kategorisch Pläne abgelehnt, etwa - wie früher vorhanden - eine Treppe vom derzeitigen Parkplatz zum Kirchengelände zu bauen, dort, wo sich jetzt eine Mauer befindet. Auch den Parkplatz wollte man nicht aufgeben. "Ich könnte mir die Treppe vorstellen", sagt Hoitz heute. Die Poller, die die Kirche installiert hat, um das Parken vor dem Kircheneingang zu verhindern, habe er kürzlich selber "geschreddert". "Ich war nicht schnell genug raus", beschreibt er sein Autofahrer-Missgeschick.

"Man muss mal mutig sein und Ideen entwickeln. Nichts ist in Stein gemeißelt. Der Kirchplatz soll die Initialzündung für die Ortsentwicklung sein", sagt Limbach. Der CDU fehle bisher die zündende Idee für den zentralen Platz in Oberpleis. Der Ideenwettbewerb, den die Koalition vorschlägt, sollte mit bis zu 10 000 Euro dotiert erden, meint Limbnach. Das könnte ein Anreiz sein.

Mehrere Anläufe

Im April 2009 wurde ein erster Vorentwurf zur Neugestaltung des Oberpleiser Ortszentrums vorgestellt, mit dem sich die Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die Verwaltung und der Werbekreis damals bereits seit Jahren beschäftigt hatten. Er scheiterte am Veto der Kirchengemeinde.

Im Dezember 2012 präsentierte die Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH im Planungsausschuss eine Bestandsanalyse des Ortskerns. "Oberpleis braucht ein Wohnzimmer, das heißt, es muss eine angenehme Atmosphäre geschaffen werden", sagte der Stadtplaner Dominik Geyer damals. Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens gab es im Mai 2013 eine schwach besuchte Bürgerinformationsveranstaltung. Eigentümer und Gewerbetreibende wurden per Fragebogen um ihre Meinung gebeten.

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