Sanierung in Königswinter Neue Decken für das Oberpleiser Schulzentrum

OBERPLEIS · Das Oberpleiser Schulzentrum mag in diesen Wochen äußerlich ruhig wirken, im Inneren des Gebäudes sieht das anders aus. Die Stadt Königswinter hat dort mit dem ersten Ferientag eines ihrer größten Sommerprojekte in Angriff genommen: 380.000 Euro werden in Realschule und Gymnasium bis zum Ende der Ferien kommende Woche verbaut, insgesamt investiert die Stadt mehr als eine Million Euro.

 Elektriker Henning Vossbeck hat im Oberpleiser Schulzentrum mit Kollegen die Technik in der Decke auf Vordermann gebracht.

Elektriker Henning Vossbeck hat im Oberpleiser Schulzentrum mit Kollegen die Technik in der Decke auf Vordermann gebracht.

Foto: Frank Homann

"Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Wir werden fertig", sagt Stefan Sieben, Leiter im zuständigen Geschäftsbereich Grundstücke und Gebäude bei der Stadt. In den ersten beiden Obergeschossen beider Schulen sind die Brandschutzmaßnahmen schon weit gediehen. Teuerster Posten im Budget: Das Einziehen der sogenannten F-30-Decke. Das "F" steht für Feuerwiderstandsklasse, die "30" für 30 Minuten, die die Decke bei einem Brand dem Feuer standhält.

"Das ist ausreichend Zeit, damit Lehrer und Schüler bei einem Feueralarm sicher das Gebäude verlassen können", erklärt Sieben. Der Baustoff ersetzt eine alte Decke, die nicht mehr den heutigen Ansprüchen an den Brandschutz genügt. In diesem Zusammenhang wurde im Schulzentrum außerdem die Elektronik in der Decke erneuert und neue Fluchtschilder angebracht. Die Elektriker der Königswinterer Firma Hartung und Casper haben die Lautsprecheranlage überarbeitet und Teile der Netzwerkverbindungen erneuert.

Die F-30-Decke, so Sieben, habe den Vorteil, dass die gesamte Elektronik über der Decke bei künftigen Nachbesserungen oder Reparaturen punktuell gut erreichbar ist. Die Alternative wären schlechter zugängliche Brandschotte gewesen. Für den Ingenieur, der die öffentlichen Baumaßnahmen koordiniert, gehören die Ferientage zur arbeitsintensivsten Zeit: In der Grundschule Oberdollendorf baut die Stadt für 350.000 Euro Fenster ein. Der Austausch ist Teil des Klimaschutzkonzeptes, die öffentlichen Gebäude Schritt für Schritt energetisch zu ertüchtigen und so die Nebenkosten zu senken.

Das immer wieder aufkeimende Problem von Vandalismus und Graffiti versucht die Stadt nach entsprechenden Beschlüssen der Politik mit Kameraanlagen in den Griff zu bekommen. Fünf Schulstandorte werden in diesen Wochen mit Überwachungstechnik für jeweils rund 40.000 Euro ausgestattet. Es sind die Grundschulen Niederdollendorf, Heisterbacherrott und Ittenbach sowie die Förderschule Niederdollendorf und die Gesamtschule Oberpleis; dort wird unter anderem auch für 44.000 Euro eine Außentoilette saniert und eine Schließanlage installiert.

Die letzten Tage der Sommerferien gehören in der kommenden Woche den Dienstleistungsunternehmen, die die Endreinigung übernehmen, bevor es wieder losgeht mit dem Schulalltag in Königswinter.

Umbau der Paul-Moor-Schule

Der Umbau der Paul-Moor-Schule beginnt in dieser Woche. Insgesamt investiert der Geschäftsbereich Bauen der Stadt Königswinter 255.000 Euro in die notwendigen Sanierungen und Umbauten. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis September dauern.

Notwendig sind Reparaturen an der Trinkwasser- und Heizungsanlage einerseits und die Umgestaltung der Räume zu wohnlichen Einheiten andererseits. Die vor zwei Jahren geschlossene Paul-Moor-Schule hat die Stadt Königswinter dem Rhein-Sieg-Kreis abgekauft, um dort zunächst etwa 80 Flüchtlinge unterbringen zu können; das Übergangsheim in Stieldorf ist voll belegt. Auf lange Sicht soll an der früheren Förderschule für geistig Behinderte im Ortsteil Oberpleis auch ein weiterer Sitz der Stadtverwaltung entstehen.

Turnhallen als Notunterkünfte für Flüchtlinge werden in Königswinter derzeit nicht umgebaut. Es gibt zwar solche B-Pläne für den Fall, dass nicht genügend privater oder öffentlicher Wohnraum zur Verfügung steht. Aber die Stadt konzentriert sich bis zur Fertigstellung der Paul-Moor-Schule auf eine dezentrale Unterbringung und sucht weiterhin nach bezahlbarem Wohnraum auf Zeit (Kontakt über Hildegard Walter, Rufnummer 02244/889350 oder per E-Mail an hildegard.walter@koenigswinter.de ). Die Kommunen bekommen die Flüchtlinge zugewiesen. Die Stadt Königswinter bringt derzeit wöchentlich bis zu zehn Menschen auf der Flucht unter.

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