Erste "#BaboBoosterParty" Nachwuchs-Rapper im Haus der Jugend

KÖNIGSWINTER · Scheinwerferkegel, Kunstnebelschwaden, dröhnende Bässe und Wortsalven im Sekundentakt - nicht nur des Mottos wegen war die "#BaboBoosterParty", Hashtag inklusive, ein außergewöhnliches Event.

 Der Königswinterer Jung-Rapper Yasiin West bei seinem Auftritt im Haus der Jugend bei der "#BaboBoosterParty".

Der Königswinterer Jung-Rapper Yasiin West bei seinem Auftritt im Haus der Jugend bei der "#BaboBoosterParty".

Foto: Frank Homann

Denn die Eigeninitiative der Jugendlichen, die zugleich Co-Organisatoren und Zielgruppe des ersten Deutsch-Rap-Konzerts in den Königswinterer Häusern der Jugend waren, gab an diesem Abend den Takt an.

"Die Jugendlichen hatten sich schon seit vielen Monaten ein eigenes Rap-Konzert gewünscht, also haben wir jetzt gemeinsam eines auf die Beine gestellt", erklärte Pierre Lorenz von der Katholischen Jugendagentur Bonn, der den Königswinterer Teenagern mit seinem Kollegen Benedikt Hoffmann unterstützend unter die Arme gegriffen hatte.

Und da Rap für viele der Stammgäste in den Häusern der Jugend ohnehin die wichtigste Jugendszene ist, hatte das Orga-Team gewissermaßen ein Heimspiel: Auch Rapper aus der eigenen "Crew" stürmten bei der "#BaboBoosterParty" die Bühne.

Insbesondere die freiwillige Bereitschaft zur Teamarbeit zu fördern und dabei erste Organisationserfahrungen zu machen, sei der Leitgedanke hinter dem Jugend-Rap-Event gewesen, so Hausleiter Norbert Lehr. Die Planungen liefen seit den Sommermonaten auf Hochtouren; wöchentlich traf sich ein achtköpfiges Kernteam, um mit vereinten Kräften die Organisation zu stemmen.

Für ein gelungenes Rap-Konzert seien drei Dinge nötig, wusste Diyar Sekerci, an diesem Abend zusammen mit Daniel Seidel für den Getränkeverkauf zuständig: "Gute Acts, gute Technik und ein Publikum, das bei der Sache ist." Über Letzteres hatte Didem Kilic den Überblick: Sie regelte gemeinsam mit Attilio Yazgan den Einlass und konnte bis Konzertbeginn rund 70 Rap-Enthusiasten im Alter von 14 bis 25 Jahren verzeichnen, darunter zahlreiche Freunde und Bekannte.

Und während Atakan Özümlü, Clarissa Ales und Eren Tanirvedi im offenen Backstage-Bereich emsig umhereilten, machte sich Nachwuchs-Rapper "Yasiin West", ebenfalls Mitglied des Orga-Teams, bereits für seinen Auftritt warm.

"Life is Pain" hat er seine EP (Extended Play) genannt, die 2016 erscheinen soll - kreiert im Rahmen des vom Landschaftsverband Rheinland geförderten Tonstudio-Projekts "Haus der Jugend-Sounds", das den Jugendlichen die Möglichkeit bieten soll, sich kreativ auszuleben.

Gespannt wartete er mit dem Publikum auf die Crossover-Mischung der beiden Ensembles "Jungs aus der Nachbarschaft" und "MDNS Crew" - erstere vereinten Elemente aus der Pop-, Black- und Elektro-Szene, während die "MDNS Crew" aus Bonn mit Hip-Hop, Dancehall-, Street- und Videodance bestach.

Komplettiert wurde die Künstlerliste von Ifar K.O. aus Königswinter sowie dem Neuwieder Rapper Naazmo - der Auftritt der Bonner Rapperin Syz, der einzigen Frau im Bunde, musste indes aus Krankheitsgründen ausfallen.

Das Fazit nach zwei Stunden Live-Rap: Mission geglückt. Ob es eine zweite Auflage geben wird? Mitorganisator Pierre Lorenz zeigte sich offen für Vorschläge: "Ob wir das wiederholen, hängt von der Bereitschaft der Jugendlichen selbst ab."

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