Emmauskirche Moskauer Chor gab gemeinsam mit Schedrik-Chor ein Konzert

HEISTERBACHERROTT · Waren da Engel am Werk? Zumindest konnte sich der Zuhörer bei den glockenhellen Stimmen manchmal in höheren Sphären wähnen. Aber über einen Punkt herrschte Einigkeit: Der Chor "Wesna" ist Weltklasse.

 Die Sänger des Chors "Wesna" begeisterten die Zuhörer in der Emmauskirche.

Die Sänger des Chors "Wesna" begeisterten die Zuhörer in der Emmauskirche.

Foto: Frank Homann

In der Emmauskirche gab er mit dem Schedrik-Chor ein Konzert. Das Publikum war restlos begeistert und belohnte die Gäste aus Moskau mit minutenlangem Beifall. Erstmals waren 45 Jungen und Mädchen der Kinderchorschule "A. S. Ponomarjew" im Alter zwischen elf und sechzehn Jahren in Königswinter.

Im Vorjahr dienten sie als Gastgeber des Schedrik-Chores, als die Königswinterer Sänger auf Einladung des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums am IX. Moskauer Internationalen Herbstchorfestival teilnahmen. Das kam nicht von ungefähr. Irina und Pavel Brochin, Leiter des Schedrik-Chores, kennen ihr Pendant bei "Wesna", Nadezhda Averina, seit Jahrzehnten.

Irina besuchte zusammen mit der künstlerischen Leiterin und Dirigentin von "Wesna" die Musikfachschule am Moskauer Konservatorium; ihr Ehemann Pavel war später ihr Kommilitone am Konservatorium Moskau. Der Zeitpunkt des Besuches im Siebengebirge war perfekt: Beide Chöre reisten gemeinsam zum 62.

Europäischen Musikfestival für die Jugend im belgischen Neerpelt. Und die Freunde aus Moskau, die bereits zahlreiche Auszeichnungen errangen, gewannen diesen Wettbewerb mit "summa cum laude". Der Schedrik-Chor nahm diesmal einen zweiten Preis mit nach Hause. Höhepunkt beim Konzert war das experimentelle Stück "Aklepta" des Komponisten Arne Mellnäs, ein Beschwörungslied mit einem alten schwedischen Text, bei dem nicht nur gesungen wird, sondern auch zahlreiche andere Geräusche von den Künstlerinnen zu machen sind.

Und dennoch: Danach fanden sie immer wieder die richtigen Einsatztöne. Sensationell - die Gewalt der Stimmen, deren Facettenreichtum und die brillante Technik. Der Chor erreichte auch die erforderliche Leichtigkeit bei Renaissance-Titeln wie "Il bianco" oder "Ihr, musici". Die Volkslieder ihrer Heimat machten Spaß, mit diesen schnell gesungenen Zungenbrechern, mit Vogelzwitschern und "Mauz-Mauz". Die Gastgeber räumten "Wesna", "Der Frühling", in der Emmaus-Kirche den größten Teil des Programms ein.

Aber auch sie machten ihre Sache sehr gut, hervorzuheben sind dabei die Solistinnen Vanessa Goethe und Kira Kucharski. Die russischen Mädchen und (zwei) Jungen wohnten in den Familien der Schedrik-Sänger, besuchten den Drachenfels und den Kölner Dom. Bevor sie wieder nach Moskau zurückreisen, nehmen sie noch an einem Festival in Halle/Saale teil.

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