Musikstunde in der Stenzelberggrundschule Mit hochroten Wangen und dicken Backen

HEISTERBACHERROTT · "Ich habe schon Querflöte, Posaune und Saxofon ausprobiert und überall einen Ton raus bekommen." Klara hat allen Grund, stolz zu sein. Schließlich ist es für einen Anfänger nicht leicht, ein Blasinstrument zum Klingen zu bringen - erst recht nicht, wenn man gerade einmal sieben oder acht Jahre alt ist.

 Gar nicht leicht, ein Blasinstrument zum Klingen zu bringen: Die Musiker zeigten den Grundschülern, wie es geht.

Gar nicht leicht, ein Blasinstrument zum Klingen zu bringen: Die Musiker zeigten den Grundschülern, wie es geht.

Foto: Frank Homann

Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden durfte die Schülerin der Klasse E 1/2 der Stenzelberggrundschule in Heisterbacherrott am Montag Instrumente ausprobieren, die sonst nicht üblicherweise im Musikunterricht zur Verfügung stehen: Tuba, Posaune, Klarinette, Querflöte, Saxofon oder Trompete zum Beispiel - kurzum genau die Instrumente, die beim Musikzug Bergklänge Heisterbacherrott zu hören sind.

Seit vielen Jahren ist es nicht nur schöne Tradition, sondern mittlerweile sogar Inhalt des Lehrplans, dass die Musiker einmal im Jahr den Grundschülern einen Besuch abstatten, ihre Instrumente vorstellen und zum Ausprobieren einladen. "Wir versuchen so, den Kindern die Freude an einem Instrument und am Musizieren zu vermitteln", erläutert Ausbildungsleiterin Helga Metzen.

"Wer von euch spielt denn schon ein Instrument?", will Metzen von den Erst- und Zweitklässlern wissen. Nur wenige melden sich: Einer spielt Gitarre, ein anderer Klavier und Hannah Blockflöte. Bei den verschiedenen Instrumenten kennt sie sich schon ziemlich gut aus, weiß sogar, dass die Querflöte zu den Holzblasinstrumenten zählt. "Ich war ja auch in der Musikschule", verrät sie stolz. Klarinettistin Anna-Lisa Metzen spielt den Kindern ein kleines Ständchen auf ihrem Instrument vor - hört sich einfach an, ist es aber nicht. "Am Anfang ist es ganz schön schwer, überhaupt einen Ton heraus zu bekommen", erklärt die Studentin.

"Man muss erst den Mund in die richtige Form bringen." Hat man jedoch erst einmal die richtige Technik gelernt, ist die Klarinette ein überaus vielseitiges Instrument: "Man kann hohe Töne spielen und tiefe, weiche und harte, laute und leise." Strahlende Gesichter gibt es vor allem bei den Jungen, als Helga Metzen eine Melodie auf dem Saxofon vorspielt: "Das ist von Star Wars." Natürlich wollen danach alle gleich das Instrument ausprobieren - auch die Mädchen. "Es gibt sowieso keine typischen Jungen- oder Mädcheninstrumente", betont die Ausbildungsleiterin. Dann heißt es "Unterlippe auf die Zähne und nicht zu fest blasen, sonst drückt man das Blatt zu".

Lara hat den Dreh schnell raus. Direkt nebenan bemüht sich Johannes mit hochroten Wangen unter fachkundiger Anleitung von Musiker Tiago Vinagre die Posaune zum Klingen zu bringen - mit Erfolg. "Die Kinder haben unheimlich viel Spaß dabei", freut sich Klassenlehrerin Marie Simon über die Begeisterung, mit der ihre Schützlinge bei der Sache sind. Helga Metzen und ihre Vereinskollegen von den Bergklängen hoffen, einige Kinder soweit begeistern zu können, dass sie tatsächlich ein Instrument lernen und später dann auch im Jugendorchester des Musikzuges mitmusizieren.

"Musikerziehung ist doch die beste, die es gibt", findet Friedrich Müller, Ehrenvorsitzender und selbst aktiver Musiker. Dabei würden die Kinder zum Beispiel auch lernen, mit anderen zu harmonieren und nicht immer selbst die erste Geige zu spielen.

Am Samstag, 7. März, bietet der Musikzug Bergklänge in der Aula der Stenzelberggrundschule um 15 Uhr eine weitergehende Informationsveranstaltung an. Hier können interessierte Kinder in Begleitung ihrer Eltern nochmals in aller Ausführlichkeit alle Instrumente anschauen und diese unter fachkundiger Anleitung auch ausprobieren.

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