Christophorusschule beim Euroscola-Wettbewerb Mit eigener Delegation in Straßburg

KÖNIGSWINTER · Die CJD-Christophorusschule hatte ihre eigene Deutschland-Delegation ins Europäische Parlament geschickt. Das Abenteuer Straßburg liegt nun hinter den Königswinterer Schülern und Lehrer.

 In Europa kennen sie sich aus: Die Schüler der Christophorusschule Königswinter mit Europafahne.

In Europa kennen sie sich aus: Die Schüler der Christophorusschule Königswinter mit Europafahne.

Foto: Frank Homann

Die erste Teilnahme am Euroscola-Wettbewerb kann die Schule als Erfolg abhaken. Wie alle Länder der Europäischen Union durfte auch Deutschland eine Schülergruppe zum Euroscola-Event am 5. Februar schicken. Dabei sind die Schüler zum Europäischen Parlament eingeladen, um dort durch eigenes politisches Rollenspiel mehr über die Arbeit der Politiker in Straßburg zu erfahren und zu erleben.

Wie in vielen anderen Ländern erfolgte die Auswahl der Schülergruppe in Deutschland durch einen Wettbewerb: Zur Europawahl 2014 sollten vier Plakate zu den Themen Arbeit, Wirtschaft, Europa in der Welt sowie Lebensqualität entworfen werden. Andreas Poll fand in seinem Mathematikkursus vier Schüler, Frederik Fraund, Felix Rösner, Nils Suchetzki und Joel Michaels, damals noch Q 1, die sich für den Wettbewerb interessierten. Bei einem Arbeitstreffen gelang es, für alle Plakate eine politische Forderung aufzustellen, zu formulieren und diese in einer Skizze im Wortsinn plakativ zu machen.

Die Lehrer Sibylle Wosnitza und Lukas Vreden hatten sich bereit erklärt, in ihren Englisch- beziehungsweise Spanischkursen die Plakate an die politische Situation und Mentalität in Großbritannien und Spanien anzupassen. So wurde die Formulierung für die englische Version eines Wahlkampfplakates zum Beispiel im Vergleich zur deutschen Version deutlich fordernder formuliert. Die Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer in der spanischen Version lautete, dass sie auf ganz Europa ausgedehnt werden solle, da es in Spanien bereits eine solche Steuer gibt. Paul Wehner kümmerte sich um das Design und vereinheitlichte die Plakate.

"Bis wenige Minuten vor dem Einsendeschluss wurde an den Plakaten weiter gefeilt", so Andreas Poll. "Nach der Einsendung geschah dann zehn Wochen lang nichts, so dass schon Zweifel aufkamen, ob unser Wettbewerbsbeitrag überhaupt eingegangen war." Dann endlich kam die Nachricht, dass die Schüler des CJD Königswinter die deutsche Delegation für den Euroscola-Tag stellen darf. Im Dezember begannen dann die Vorbereitungen für den Auftritt in Straßburg: Zu vorgegebenen Politikfeldern sollten sich die Schüler Standpunkte erarbeiten und sich für eine Debatte in englischer oder französischer Sprache rüsten.

Entsprechend vorbereitet fuhren Sibylle Wosnitza und Andreas Poll mit 22 Schülern aus der Q 1 und Q 2 gen Straßburg. Durch ICE und TGV war es sogar möglich, dass sie nur einen Schultag versäumten, obwohl sie von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr abends in Straßburg "Parlamentsarbeit" absolvierten. Nils Suchetzki hatte es übernommen, vor fast 500 Parlamentariern die Schule souverän auf Englisch vorzustellen. In Gruppen von etwa 80 Schülerinnen und Schülern aus 20 Nationen sollte jeweils ein Bericht zu den weiteren Politikzielen des entsprechenden Sachgebietes erarbeitet werden. Diese Berichte wurden dann durch das Plenum im Plenarsaal des Europäischen Parlaments von den "Abgeordneten" hinterfragt.

Je ein Sprecher des Ausschusses antwortete auf die Fragen. Mit Joel Michaels stellten die Königswinterer auch einen dieser Ausschusssprecher. Neben der Parlamentsarbeit gab es zudem noch das "Euroscola-Game": Ein Quiz zu Europafragen wurde von Gruppen zu je vier Schülern aus vier unterschiedlichen Ländern bearbeitet. Die Finalrunde der besten vier von insgesamt 125 Teams brachte eine weitere Überraschung: Das CJD war in jedem der vier Finalteams durch seine Schüler Frederik Fraund, Christopher Voltz, Stephan Jacobs und wiederum Joel Michaels vertreten.

Das Finale gewann das Team mit Frederik Fraund. "Was mich besonders gefreut hat, war, wie gut vorbereitet unsere Schüler waren und wie sie sich auf diplomatischem Parkett behauptet haben", resümierte Poll.

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