Busverbindung vom Königswinterer Bahnhof Mit dem Shuttle auf den Petersberg

KÖNIGSWINTER · Gekrönte Häupter und hochrangige Politiker aus der ganzen Welt hat das Hotel auf dem Petersberg als Gästehaus der Bundesregierung bereits beherbergt. Im November 1949 unterzeichnete Bundeskanzler Konrad Adenauer hier das Petersberger Abkommen, Queen Elizabeth II., Michail Gorbatschow und Bill Clinton genossen von der Terrasse aus die Aussicht auf das Rheintal, 2001 und 2011 tagten hier die beiden Afghanistan-Konferenzen.

Ein Shuttlebus bringt künftig Besucher vom Königswinterer Bahnhof aus auf den Petersberg.

Ein Shuttlebus bringt künftig Besucher vom Königswinterer Bahnhof aus auf den Petersberg.

Foto: Frank Homann

"Den Petersberg kennt eigentlich jeder. Und trotzdem herrscht eine gewisse Unsicherheit bei den Königswinterern, hier heraufzukommen", sagt Rita Lorenz, Pressesprecherin des Rhein-Sieg-Kreises. Anders als der Drachenfels und Schloss Drachenburg sei der Petersberg, so Lorenz, im Siebengebirge noch nicht ganz in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Um den Menschen im Siebengebirge die Fahrten auf den Berg ein wenig zu erleichtern, haben nun das Steigenberger Grand Hotel Petersberg, die Stadt Königswinter, die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft sowie der Rhein-Sieg-Kreis den Petersberg-Shuttle aus der Taufe gehoben. Dieser soll an den Wochenenden sowie an Sonn- und Feiertagen die Besucher auf den Berg hinauf- und auch wieder herunterfahren.

"Wir sind sehr stolz auf dieses neue Angebot", so Spiridon Sarantopoulos, General Manager des Steigenberger Hotels. "Wir haben hier oben nicht so viele Parkmöglichkeiten. Außerdem können unsere Gäste nun auch mal das eine oder andere Glas Wein oder Bier trinken und kommen trotzdem noch sicher wieder herunter." Bei Veranstaltungen insbesondere im Sommer würde die Parkplatzsituation auf dem Petersberg regelmäßig "kollabieren", so Sarantopoulos. Mit der idyllischen Lage habe man eben auch eine Verantwortung der Natur gegenüber: "Wir können die Gäste nicht einfach mitten im Naturschutzgebiet parken lassen", sagte Vladimir Saal, Geschäftsführer der Petersberg GmbH.

"Es ist ein Meilenstein, was die öffentliche Anbindung des Petersbergs angeht. Doch es ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zur geplanten Attraktivitätssteigerung", so Saal weiter. Landrat Sebastian Schuster freute sich indes, Termine "im herrlichen Siebengebirge" wahrzunehmen. "Der Shuttlebus ist eine zusätzliche Attraktion, die sowohl für Königswinterer als auch für Touristen von großem Vorteil ist - schließlich gibt es auch viele, die für einen Tagesausflug nicht mit dem Auto kommen, sondern mit dem Bus, Schiff oder Bahn", sagt Schuster. "Wenn der Kongressbetrieb in Bonn wieder richtig anläuft, wird sich das auch in der Rhein-Sieg-Region bemerkbar machen."

Königswinters Erster Beigeordneter, Ashok Sridharan, freute sich "über die guten und konstruktiven Gespräche: Es ist wichtig für Königswinter, dass der Petersberg auch aus der Altstadt gut zu erreichen ist. Mit dem Shuttlebus ist dieses Ziel erreicht und zugleich wird die Natur entlastet." Die Fahrzeiten des Busses seien so optimiert, dass sich der Umstieg auf die Bahn, wie etwa auf den Regionalexpress 27, der die Strecke Köln - Koblenz fährt, gut realisieren lässt, erklärte der Geschäftsführer der Rhein-Sieg Verkehrsgesellschaft, Michael Reinhardt.

Im Gegensatz zum Linienverkehr, der vom Kreis subventioniert wird, müsse der Shuttle sich jedoch selber rechnen. Deswegen sei beispielsweise für Fahrgäste mit Schwerbehindertenausweis ein Anspruch auf unentgeltliche Beförderung nicht realisierbar gewesen. "Leider ist der Petersberg nicht bekannt dafür, besonders vorbildlich in Sachen Barrierefreiheit zu sein", räumte Saal ein. "Anspruch und Realität gehen bei diesem Thema weit auseinander. Das ist ein Punkt, in dem wir besser werden müssen." Vor allem sei man nun gespannt, wie das Angebot angenommen werde und hoffe, dass künftig viele Gäste bei einem Besuch des Petersbergs auf ihren Wagen verzichten.

Informationen zum Petersberg-Shuttle

Der Petersberg-Shuttle soll in diesem Jahr bis Samstag, 31. Oktober, an Wochenenden und Feiertagen fahren. Geplant sind täglich acht Fahrten, die erste fährt ab um 9.50 Uhr, dann stündlich bis zur letzten Fahrt um 16.50 Uhr.

Startpunkt ist der Königswinterer Bahnhof. Die Rückfahrten ab Petersberg beginnen um 10.13 Uhr und werden ebenfalls im Stundentakt bis zur letzten Fahrt um 17.13 Uhr angeboten.

Stationen sind Clemens-August-Straße und Wintermühlenhof, zuzüglich die Haltestelle Rosenauerweg bei den Rückfahrten. Eine einfache Fahrt kostet drei Euro, Hin- und Rückfahrt fünf Euro. Bis zu drei Kinder unter 14 Jahren können in Begleitung eines Erwachsenen kostenfrei mitfahren. Im nächsten Jahr soll der Shuttle bereits ab Freitag, 1. April, bis zum 31. Oktober fahren. Die beteiligten Parteien betonen, dass dieses neue Angebot keine Erweiterung des Öffentlichen Personennahverkehrs sei. Damit ist der VRS-Tarif nicht eingeschlossen.

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