Neue Verordnung für das Siebengebirge Mehrere Wege fallen weg

SIEBENGEBIRGE · Wenn zum 1. März 2013 die neue Verordnung für das Naturschutzgebiet Siebengebirge in Kraft tritt, werden auch einige lieb gewordene Wege wegfallen. Dazu gehören die Wanderwege auf den Lohrberg, zu den Ofenkaulen oder vom Erpelntalskopf zum Tränkeberg mit der Langendörfer Hütte, die möglicherweise verlegt werden muss.

Andere Wege bleiben, auf Anregung des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS), erhalten. Dazu gehören zum Beispiel der Weg zur Jungfernhardt mit dem schönen Ausblick zur Löwenburg oder der schmale Pfad zum Gipfel der Löwenburg. Einige Wege sind nur noch im Rahmen von Führungen, die zweimal pro Jahr stattfinden sollen, zu erreichen: Dazu zählen der Römersteinbruch im Felsenmeer unterhalb des Drachenfels, die Ringwallanlage auf der Kitzenhardt oder die Basaltrose am Petersberghang. Die nicht mehr zulässigen Wege sollen nicht mehr gepflegt und nach und nach mit natürlichen Materialien wie Reisighaufen versperrt werden.

Noch ist nicht alles endgültig entschieden. Der Rhein-Sieg-Kreis hat eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Kreises, der Höheren Landschaftsbehörde, der Städte Bad Honnef und Königswinter, des Landesbetriebs Wald und Holz, der Tourismus Siebengebirge GmbH und des VVS eingerichtet, die weiter berät.

Die von der Verordnung geforderte flächendeckende Kennzeichnung der zulässigen Wege soll auf den im Siebengebirge bereits weit verbreiteten Wegesteinen und auf Bäumen erfolgen. Für Wanderer freigegebene Wege sollen durch rote Rauten, Wege für Radfahrer durch gelbe Rauten und Reitwege durch die offizielle Beschilderung für Reitwege gekennzeichnet werden. Ziel ist es, ein in sich geschlossenes Beschilderungssystem zu entwickeln. In diesem Zuge ist geplant, die vorhandenen Wandertafeln zu aktualisieren. Auch hierbei sollen Wander-, Rad- und Reitwege gekennzeichnet werden. Empfohlene Wege sollen besonders hervorgehoben werden.

Ein echtes Problem sieht der VVS in der Beschilderung der Wege. Eine einheitliche Markierung liegt dem Verschönerungsverein besonders am Herzen. "Das Problem ist, dass es ein Auszeichnungsverfahren für die Regionale-Projekte Klosterlandschaft Heisterbach und Gesamtperspektive Drachenfels geben soll, das auf das restliche Siebengebirge nicht übertragbar ist", sagt VVS-Vorstandsmitglied Klaus Breuer. Innerhalb des Projektes "Vermittlung von Kulturlandschaft im Raum" ist eine Bearbeitung der Wegesteine in einem aufwendigen Siebdruckverfahren vorgesehen.

Allein für das Projekt "Gesamtperspektive Drachenfels" soll dies 250 000 Euro kosten. "Wir vermissen eine vernünftige Regelung, wie das Auszeichnungssystem funktionieren soll. Das muss besser abgestimmt werden", sagt Breuer.

Die Umsetzung des Wegeplans im Siebengebirge steht als Sachstandsbericht am Mittwoch, 5. Dezember, auf der Tagesordnung des städtischen Planungs- und Umweltausschusses.

Das Wegenetz:
Im neuen Wegeplan sind 198,2 Kilometer Wanderwege vorgesehen. Davon sind 108,2 Kilometer kombinierte Wirtschafts- und Wanderwege und 19 Kilometer sonstige Wirtschaftswege, die bis auf Weiteres genutzt werden dürfen. Rund 56 Kilometer sollen wegfallen. Das Radwegenetz umfasst 103,1 Kilometer, das Reitwegenetz 67,3 Kilometer. Erforderlich sind Wegebaumaßnahmen besonders für die Reiter. Dazu gehören die Verlegung von Reitwegen auf der Dollendorfer Hardt, die Herstellung einer fehlenden Wegeverbindung im Bereich des Milchhäuschens sowie eine Wegeertüchtigung am Jugendhof Rheinland.

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