Kinder- und Jugendforum tagte in Oberpleis Mehr Zebrastreifen, saubere WCs

KÖNIGSWINTER · Kindern fällt ja grundsätzlich zu allem und jedem etwas ein. Sie loben und kritisieren mit der Unbeschwertheit von: Kindern. Um ihre Sicht auf die Dinge in "ihrer Stadt" ging es am Dienstag beim 5. Kinder- und Jugendforum in der Oberpleiser Aula.

 Von überfüllten Schulbussen bis zur schönen Natur: Die Jungen und Mädchen im Oberpleiser Schulzentrum hatten eine Menge zu sagen.

Von überfüllten Schulbussen bis zur schönen Natur: Die Jungen und Mädchen im Oberpleiser Schulzentrum hatten eine Menge zu sagen.

Foto: Frank Homann

Und da kam doch einiges zusammen im Laufe des Vormittags. Mit dem Löblichen nahm der Morgen seinen Anfang: Tore von der Grundschule Stieldorf erwähnte positiv (wie viele) "die Natur und das Siebengebirge", Frederike vom CJD fand die Neugestaltung des Königswinterer Bahnhofs klasse: "Das war dringend nötig." Der Oberdollendorfer Jonas trommelte für die (im Käfig gehaltenen) Vogelspinnen in der Nibelungenhalle und für das Klettern auf der Drachenburg. Und Stefanie von der Grundschule Sonnenhügel in Oberpleis betonte, dass es gut sei, "dass man nicht überall bauen darf".

Damit griff sie ein Thema auf, das nicht zum ersten Mal im Forum eine Rolle spielte und auf das Bürgermeister Peter Wirtz in seinen einleitenden Worten schülergerecht eingegangen war. "Es gibt viele geschützte Flächen. Wenn der Stadtrat beschließt, Baugrundstücke auszuweisen, muss dieser Eingriff in die Natur an anderer Stelle ausgeglichen werden." Der Verwaltungschef nahm auch Stellung zur Kritik aus dem vergangenen Jahr, dass viele Häuser - beispielsweise in der Altstadt - unsaniert blieben. "Es gibt einen Förderzuschuss im Sanierungsgebiet. Es macht mich traurig, dass so wenige Besitzer Interesse daran haben." Aber zwingen könne die Stadt niemanden.

Den 127 anwesenden Kindern und Jugendlichen, die mit ihren Lehrern der Einladung der städtischen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, des Landesjugendamtes und der Katholischen Jugendagentur gefolgt waren, fielen allerdings einige Verbesserungen ein, die Politik und Verwaltung bewerkstelligen könnten. "Möglichst konkret" sollten sie ihre Anliegen benennen, baten die Moderatoren Stefan Schmied, städtischer Jugendpfleger, und Martina Leshwange vom Landesjugendamt. Paula von der Grundschule Sonnenhügel wünschte sich einen Spielplatz in Ruttscheid.

Direkt mehrere Male kamen zusätzliche Zebrastreifen in Oberpleis zur Sprache, vor allem an den Haltestellen. An der Stenzelbergschule, beklagte eine Schülerin, "wird voll gerast, da wäre eine Ampel sinnvoll". Der schlechte Zustand von Schultoiletten, auf denen kein warmes Wasser fließt und die Wände beschmiert sind, beschäftigte viele. Es ging also durchaus konkret zu in den Diskussionen: Natürlich ging es dabei nicht nur um kommunale Themen. Eine Polizistin sprach den Schülern Mut zu: Wenn sie sich auf Spielplätzen oder an der Schule bedroht fühlten, könnten sie sich jeder Zeit an die Behörde wenden.

Nele und Sevin, beide gehen auf die CJD-Realschule, mussten in der Vergangenheit schon feststellen, dass Busse der RSVG hoch nach Oberpleis sie nicht mehr mitnehmen konnten, weil sie überfüllt waren. Sie freuten sich aber grundsätzlich, dass sie als Jugendliche überhaupt gefragt werden, wo sie der Schuh drückt. "Es ist schön", sagte Nele, "wenn sich jemand für unsere Sicht interessiert."

Alle auf Karten niedergeschriebenen Vorschläge würden aufgearbeitet, sagte Schmied, und den politischen Gremien vorgelegt. Einige der Ideen aus den vergangenen Jahren hätten ihren Weg in Ausschüsse bereits angetreten.

Kinder- und Jugendforum

Mit dem Kinder- und Jugendforum beteiligt die Stadt junge Bürger an Kommunalpolitik. Die Vorschläge werden aufgearbeitet. Demnach haben die Ideen vergangener Foren beispielsweise dazu geführt, dass Mülleimer stärker kontrolliert und eine dreckige Wand gereinigt wurde. Sämtliche Bahnunterführungen seien geprüft und, wenn notwendig, besser ausgeleuchtet worden. Der Bau eines Skaterparks gestaltet sich schwieriger, weil er an gesetzliche Vorgaben gebunden ist. kph

Auf der Internetseite www.koenigswinter.de können sich Kinder und Jugendliche im Bereich Kinder- und Jugendforum an die Stadt wenden.

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