Konzert des Kirchenchors Sankt Joseph Thomasberg Magische Momente in der Rotunde

PETERSBERG · Aachener Printen, Dresdner Christstollen und Petersberger Plätzchen haben eins gemeinsam: Es gibt kaum etwas, das mehr nach Weihnachten schmeckt. Im Vergleich zu Printen und Stollen haben die Petersberger Plätzchen allerdings einen großen Vorteil - sie setzen nicht an.

 "Petersberger Plätzchen" in vorweihnachtlicher Atmosphäre: Kein Platz war in der Rotunde beim Konzert des Kirchenchors mehr frei.

"Petersberger Plätzchen" in vorweihnachtlicher Atmosphäre: Kein Platz war in der Rotunde beim Konzert des Kirchenchors mehr frei.

Foto: Frank Homann

Schließlich handelt es sich nicht um eine süße Leckerei, sondern um einen musikalischen Leckerbissen samt einer einzigartigen Rezeptur, die die Sinne betört und genussvoll auf das bevorstehende Christfest einstimmt. Glück hatte, wer sich die Petersberger Plätzchen am Sonntag tatsächlich schmecken lassen durfte: Die Rotunde des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg, in der die Plätzchen serviert wurden, war bis auf den letzten Platz ausverkauft.

"Und wir haben nicht einmal Reklame gemacht. Die Veranstaltung ist mittlerweile zu einem Begriff geworden", freut sich Edgar Zens, Leiter des Kirchenchors Sankt Joseph Thomasberg. Zum 19. Mal schon verwöhnen die Sänger stets am dritten Adventswochenende das Publikum mit ihren klingenden Plätzchen, dieses Mal in Zusammenarbeit mit dem Salon-Ensemble Petersberg und dem Bläsercorps Auel-Gau.

"Freut üch op de Weihnachtszick" lautete das Motto des Konzerts, das verriet, dass die Plätzchen in diesem Jahr ganz volkstümliche Zutaten hatten, nämlich festliche und fröhliche vorweihnachtliche Musik mit Texten in rheinischer Mundart. "Wir haben da besonders schöne Stücke ausgesucht, die ans Herz gehen, und die schon fast Gedicht-Qualität haben", so Zens. Gewürzt wurde das Ganze mit einer Prise Humor, die Moderator Hansjürgen Schröder beisteuerte: Er führte mit Witz und Charme durch das Programm.

Auch für die Mitglieder des Kirchenchores ist das Konzert immer ein ganz besonderer Höhepunkt im Jahr: "Es macht natürlich viel Freude, in so einer Umgebung singen zu dürfen", sagt Vorsitzender Bernhard Fiebig. "Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft weiterhin zur Weihnachtszeit hier auftreten können." Der Chor nämlich braucht dringend Nachwuchs, "wir werden ja auch nicht jünger". Schon jetzt hat man sich Verstärkung durch einige Sänger des Kapellenchors Uthweiler geholt.

Mit der schönen Volksweise "Sid Höösch, leev Lück, sid stell" stimmten die 55 Sängerinnen und Sänger zum Auftakt nicht nur die vielen Zuhörer, sondern sicherlich ein wenig auch sich selbst auf das rund zweistündige Konzert ein. Für alle die, die dem rheinischen Dialekt nicht ganz folgen konnten, gab es die Liedtexte zum Nachlesen im Programmheft, so dass die schönen volkstümlichen Lieder auch noch zu Hause nachgesungen werden können. Begeisterten Applaus gab es aber nicht nur für die Chorsänger, sondern auch für die Musiker des Bläsercorps Auel-Gau unter Leitung von Dieter Bergmann.

Sie sorgten nicht nur als Begleitung des Chores, sondern auch solo mit bekannten Stücken wie dem "Kanon" von Johann Pachelbel oder Beethovens "Romanze" für magische Momente. Gleiches gilt auch für Maria Kapuscinska (Violine), Alexander Dauth (Violine), Manfred Ozimek (Kontrabass), Michael Wolf (Klarinette), Thomas Bungart (Percussion) sowie Edgar und Maria Zens (Klavier) vom Salon-Ensemble Petersberg, die mit ihrem virtuosen Spiel den Petersberger Plätzchen noch ein Krönchen aus Marzipan aufsetzten.

Die Weihnachtszeit ist jedoch auch immer eine Zeit voller Überraschungen: Für diese sorgte beim Konzert ein "special guest", der Leonhard Gautiers "Le Secret" geradezu himmlisch schön auf der Tuba spielte. Der neue Pfarrer des Pfarreienverbandes Königswinter am Oelberg, Markus Hoitz, erntete für seinen Überraschungsauftritt begeisterten Applaus. Begleitet wurde er am Klavier von Edgar Zens.

Zum Abschluss erklangen "de Jlocke vun Kölle" - ein Lied mit besonderem lokalen Bezug. Schließlich war Komponist Alexander Kowalski einst Mitglied des Kirchenchores. Heute lebt er in Köln, ließ sich aber als Besucher das Konzert nicht entgehen und freute sich natürlich besonders darüber, dass seine Komposition an diesem Abend gespielt wurde.

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