Region im Dauerstau Lösungen für Stau-Chaos gefordert

SIEBENGEBIRGE · Eine Region im Dauerstau: Wie berichtet, bekommen vor allem Pendler die Folgen der Südbrücken-Sanierung zu spüren. Der Verein "Lebenswerte Siebengebirgsregion" nimmt dies zum Anlass, auf eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik und "ein neues politisches Denken" zu pochen.

Während die CDU Bad Honnef aus aktuellem Anlass auf neue Impulse für die Südtangente hofft, sieht der Verein "Lebenswerte Siebengebirgsregion" in ihr das falsche Mittel. Gerade die Situation jetzt zeige doch, dass vielmehr der motorisierte Individualverkehr infrage zu stellen sei, heißt es.

Konkret unterstützt die Honnefer CDU die Forderung von Landrat Frithjof Kühn und den Bürgermeistern im Kreis, bei den noch 2014 anstehenden Arbeiten an der Nordbrücke zwei Spuren in jede Richtung zu gewährleisten. Die negativen Folgen der Staus, so die Kreistagsabgeordneten Jörg Erich Haselier und Klaus Döhl, seien nicht auf Pendler beschränkt.

Auch Gewerbetreibende, Handwerker und der Einzelhandel bekämen sie zu spüren. Jetzt räche sich, dass über Jahre versäumt worden sei, "das Verkehrsnetz der Region der wachsenden Bevölkerung anzupassen". Gäbe es eine Südtangente, "wären die Probleme beherrschbar". Entsprechend sei zu begrüßen, dass eine Aufnahme der Tangente in den Bundesverkehrswegeplan geprüft werde.

"Gerade die aktuelle Verkehrssituation macht eindrucksvoll deutlich, dass ein 'Weiter so wie bisher' unsinnig ist", ist hingegen Jürgen Maier, Vorsitzender des Vereins "Lebenswerte Siebengebirgsregion", überzeugt. Zur Südtangente teilt er mit: "Bereits im normalen Berufsverkehr bilden sich morgens und nachmittags Staus. Wenn auch noch die überregionalen Verkehrsströme der Südtangente hinzukommen, ist der Verkehrsinfarkt langfristig programmiert."

Man brauche nicht erst die Frage der Finanzierbarkeit aufzuwerfen: Schließlich seien Maßnahmen aus dem Bundesverkehrswegeplan bislang "noch nicht einmal zur Hälfte umgesetzt". Vielmehr gehe kein Weg daran vorbei, den motorisierten Individualverkehr infrage zu stellen.

Maier: "Gerade im Moment wird deutlich, dass Nutzer des ÖPNV besser planbar an ihren Zielorten ankommen, obwohl die gleichzeitige Sanierung der Schienen auf der Südbrücke den ÖPNV behindert." Eine stärkere ÖPNV-Nutzung und der Umstieg auf das Fahrrad seien gefragt. Hierzu sollte zunächst temporär die Radmitnahme in bestimmten Buslinien freigegeben werden, damit auch Bewohner von Bergorten problemlos umsteigen könnten.

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