Katholische Frauengemeinschaft Niederdollendorf Leitungsteam tritt zurück

NIEDERDOLLENDORF · Im Jahr 1878 wurde die Katholische Frauengemeinschaft von Sankt Michael zunächst unter dem Namen "Bruderschaft der christlichen Mütter" gegründet.

 Blumen für die Damen und ein Dankeschön von Pfarrer Dariusz Glowacki an Rosi Schmidt (von links), Margret Leischner, Monika Schaefer, Brigitte Odenstein und Stefanie Schreiber

Blumen für die Damen und ein Dankeschön von Pfarrer Dariusz Glowacki an Rosi Schmidt (von links), Margret Leischner, Monika Schaefer, Brigitte Odenstein und Stefanie Schreiber

Foto: Oschmann

"Nach 136 Jahren darf doch damit nicht einfach Schluss sein", sagte Monika Schaefer, die bisherige Sprecherin des Leitungsteams der kfd Niederdollendorf, auf der Jahreshauptversammlung im Pfarrheim. Den Mitgliedern bereitet der Fortbestand ihrer Gemeinschaft große Sorgen.

Alle sechs Frauen, neben Monika Schaefer auch Ursula Hoitz, Margret Leischner, Brigitte Odenstein, Rosi Schmidt und Stefanie Schreiber, die zuletzt die Vorstandsarbeit gemeinsam schulterten, gaben ihr Amt ab. Und: Es waren, wie vorab bereits befürchtet, keine Nachfolgerinnen in Sicht.

110 Frauen gehören zur kfd. "Wir haben relativ viele junge Frauen, aber für Vorstandsarbeit haben sie keine Zeit", so Schaefer. Pfarrer Dariusz Glowacki hatte Verständnis: "Die jungen Frauen sind berufstätig, bereiten die Kommunion und Familienmessen mit vor." Er regte an, in der Generation der Frauen zwischen 50 und 60 zu werben.

"Wir müssen diese verlorene Zwischengeneration suchen", betonte er. "Es wäre sehr schade, müssten wir die Tradition der Frauengemeinschaft aufgeben. Das ist auch eine Verantwortung." Auch Margret Leischner pflichtete dem Pastor bei. "Wir wollen nicht aufgeben."

Also gaben sich die Mitglieder eine Schonfrist in der Hoffnung, doch noch Kandidaten aufzutun. Monika Schaefer hatte bereits mit Dekanatschefin Ursula Voll das Szenario besprochen, sollte sich kein Vorstand finden. Schaefer: "Das Dekanat würde dann den Vorsitz übernehmen, und wir sind ausführendes Organ. Wir könnten uns bei Veranstaltungen anderen Frauengemeinschaften anschließen oder ohne Vorstand selbst etwas organisieren.

Die zwölf Bezirkshelferinnen würden aktiv bleiben." Aber soweit wollen es die Frauen nicht kommen lassen. Monika Schaefer, die 16 Jahre Vorsitzende beziehungsweise Sprecherin des Leitungsgremiums war: "Ich bin mit der kfd aufgewachsen und vor 35 Jahren eingetreten, meine Mutter hat jahrelang die Kasse gemacht. Das kann doch nicht zu Ende sein. Ich werde weiter meinen Bezirk betreuen mit dem Austragen der Schriften, den beiden Caritas-Sammlungen und den Gratulationsbesuchen bei unseren Mitgliedern, und ich möchte gern etwas für junge Frauen tun. Aber für ein Amt stehe ich nicht mehr zur Verfügung."

Die 63-jährige Niederdollendorferin: "Ich spreche jetzt bei Frauen der Altersklasse zwischen 45 und 60 vor, ob sie nicht Lust haben, Verantwortung zu übernehmen. Wir werden einen Weg finden."

Brigitte Odenstein erklärte sich dann auch bereit, in den nächsten Monaten die Kasse zu betreuen, bis hoffentlich doch ein neuer Vorstand steht. Am

4. Dezember erwartet die Damen ein schöner Termin: die Adventsfeier im "Rheingenuss". Vom 22. November bis zum 14. Dezember führen sie die Caritassammlung in der Gemeinde durch.

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