Siebengebirgstag des Verschönerungsvereins Lämmer als Publikumslieblinge

MARGARETHENHÖHE · Gerade mal eineinhalb Tage alt und schon ein Star: Tierfreunde drängten sich am Freitag um das Gehege, in dem sich das neugeborene Moorschnucken-Lämmchen zusammengerollt hatte. Seine Artgenossen im Gatter nebenan waren da schon munterer.

 Gerade mal eine Woche alt sind die beiden Merino-Lämmer, die vor allem bei den Kindern die Attraktion beim Siebengebirgstag des VVS am ehemaligen Forsthaus Lohrberg waren. Zwillingsgeburten sind bei Merinos keine Seltenheit.

Gerade mal eine Woche alt sind die beiden Merino-Lämmer, die vor allem bei den Kindern die Attraktion beim Siebengebirgstag des VVS am ehemaligen Forsthaus Lohrberg waren. Zwillingsgeburten sind bei Merinos keine Seltenheit.

Foto: Homann

Auf staksigen Beinen erkundeten die beiden sechs Tage alten Merino-Lämmchen ihre Umgebung. "Zwillinge sind bei Merinoschafen nichts Außergewöhnliches", erläutert Xenia Scherz von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis. Anlässlich des Siebengebirgstages des Verschönerungsvereines für das Siebengebirge (VVS) hatte die Biostation die beiden Muttertiere mit ihren Lämmern zum Forsthaus Lohrberg chauffiert - quasi als Anschauungsobjekte, denn schließlich sind zumindest die Merinoschafe in den Sommermonaten als Rasenmäher auf den Streuobstwiesen im Siebengebirge im Einsatz. Vergangene Woche waren sie bereits auf der Wiese unterhalb der Löwenburg anzutreffen.

Schafe vertikutieren den Boden

400 Muttertiere zählt die Merino-Herde von Wanderschäfer Timm Freymann - Jahr für Jahr werden rund 600 Lämmer geboren. "Die Schafe mähen nicht nur das Gras ab, sondern vertikutieren gleichzeitig mit ihren Füßen den Boden. Und obendrein sind die Hinterlassenschaften ein toller Dünger", berichtete Scherz den interessierten Besuchern. "Für die Obstwiesen sind sie also absolut perfekt." Die Biostation besitzt zudem 120 Moorschnucken, die allerdings nicht im Siebengebirge, sondern auf Feuchtwiesen grasen, zum Beispiel an der Sieg.

Neben den Schafen gab es beim Tag der offenen Tür rund um das Forsthaus Lohrberg für die ganze Familie noch eine Menge zu entdecken, zu erleben und zu hautnah erfahren - von Informationen zum Schutz der Artenvielfalt am Umweltmobil über Stippvisiten in die Welt der Holzkunde und des Schnitzens bis hin zum Schnupper-Kurs "Zeichnen in der Natur".

Eigenes Bäumchen eingetopft

Am Stand des Regionalforstamtes konnte man ein eigenes Bäumchen eintopfen und mit nach Hause nehmen. Ein bisschen Platz sollte man im Garten allerdings schon haben. "Die Buche wird etwa 35 bis 40 Meter hoch, der Feldahorn hat eine Endhöhe von etwa 20 Metern", erläuterte Förster Florian Haufler.

"Aber so ein Baum wächst ja nicht von heute auf morgen und durch den richtigen Schnitt kann man ihn auch kleiner halten." Auch darüber, wie wild das Wildnisgebiet eigentlich ist, informierten die Mitarbeiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft. "Die Reaktionen auf das Wildnisgebiet sind bislang positiv bis neutral. Ich habe noch niemanden erlebt, der negativ reagiert hat", so Haufler.

Drücken Eulen ein Auge zu?

Spannende Frage wie "Sind Kaninchen Verwandte vom Hasen" oder "Drücken Eulen immer ein Auge zu" beantworteten die Mitglieder des Hegerings Siebengebirge in ihrer rollenden Waldschule. Hier gab es vor allem für die Kinder jede Menge zu staunen und zu streicheln. Bei Fuchs, Marder, Dachs und Co. war Anfassen ausdrücklich erlaubt, schließlich handelte es sich bei den kleinen Raubtieren um ungefährliche, weil ausgestopfte Exemplare.

Nicht etwa aufgeräumt, sondern ausgeräumt präsentierten sich die Räume im Forsthaus Lohrberg. Wo bisher die Ausstellung untergebracht war, die man einst im Rundpavillon anschauen konnte, soll es bereits ab Juni etwas ganz Neues zu sehen geben. "Nach zehn Jahren ist eine Ausstellung einfach uninteressant geworden und sie passte in die Räume hier auch gar nicht optimal hinein. Wir haben daher eine neue Ausstellung konzipiert", berichtet Klaus Breuer vom Verschönerungsverein.

Glückliche Bienen im Siebengebirge

Leckeren Honig aus heimischen Gefilden gab es am Stand des Imkervereins Siebengebirge zu probieren und käuflich zu erwerben. "Den Bienen im Siebengebirge geht es gut", lautete die erfreuliche Mitteilung von Hobby-Imkerin Gerti Reicheneder-Müller für alle Liebhaber des süßen Bienenprodukts. Und davon gibt es nicht nur in Königswinter viele: Rund 1,4 Kilogramm Honig isst jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr, so Reicheneder-Müller. Eine beeindruckende Menge, die die Eudenbacherin allerdings "locker in einem Monat" schafft.

So einiges hatte sich auch die VVS-Jugend für den Tag der offenen Tür an der Margarethenhöhe einfallen lassen: Die jungen Leute verwandelten nicht nur Kinder mit Pinsel und Schminke in gefährliche Raubkätzchen oder süße Käfer, sondern bastelten auch gemeinsam mit den kleinen Besuchern, so dass sich am Ende jeder ein schönes Andenken mit nach Hause nehmen konnte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort