Kultur in Königswinter Kunst für die Lemmerzhallen

KÖNIGSWINTER · Auf breite Zustimmung ist das Konzept des Vereins "antiform" für eine kulturelle Zwischennutzung der Lemmerzhallen im Planungs- und Umweltausschuss gestoßen.

 In dieser Halle möchte "antiform" im April und Mai 2015 die Ausstellung veranstalten.

In dieser Halle möchte "antiform" im April und Mai 2015 die Ausstellung veranstalten.

Foto: Frank Homann

Die Verwaltung erhielt den Auftrag, bis zur Sitzung der Arbeitsgruppe Altstadtentwicklung am 8. Januar die versammlungstechnischen Vorschriften zu prüfen und Gespräche mit dem Verein über die Umsetzung und die Finanzierung zu führen. In der nächsten Sitzung des Ausschusses am 21. Januar soll dann wieder berichtet werden.

Das Gremium folgte somit nicht dem Vorschlag der Königswinterer Stadtverwaltung, auf eine Prüfung derzeit zu verzichten, weil zuerst andere Prüfaufträge abgearbeitet werden müssten. Schließlich beauftragte der Ausschuss gleichzeitig die Verwaltung, bis zum 8. Januar eine Konkretisierung der bisherigen Festlegungen im Rahmenplan und die Sanierungsziele in der Altstadt vorzubereiten und an diesem Tag vorzustellen. Dazu gehören auch die Lemmerzhallen. Helmut Reinelt, der Vorsitzende von "antiform", hatte das geplante Projekt, im April/Mai 2015 in einer Halle eine temporäre Ausstellung mit Rahmenprogramm zu veranstalten, zuvor noch einmal vorgestellt.

Dort sollen besonders große Bilder aus dem Bereich "Streetart" ausgestellt werden, darunter acht mal acht Meter große Porträts des Künstlers Hendrik Beikirch. "Dafür ist die Halle ideal", so Reinelt. Er betonte, dass sein Verein eine möglichst schnelle Entscheidung benötige, um ausreichend Vorlauf zu haben und sich um die Finanzierung zu kümmern. Der Verein möchte die Kosten des Brandschutzgutachtens übernehmen. "Man braucht manchmal auch ein bisschen Mut", appellierte er an die Politik.

Reinelt wies darauf hin, dass die Sicherung des Gebäudes von Hayes Lemmerz inzwischen aufgegeben worden sei, was sich auch daran zeige, dass die Schranke zum Gelände verlegt wurde. "Die Halle steht offen. Durch die Dachluken kommen Tauben herein. Vandalismus ist zu befürchten", so der Vorsitzende. Durch Aktivitäten könne das Gebäude geschützt werden. Das habe bereits das Krankenhausprojekt gezeigt.

"Wer will die positiven Stellungnahmen nicht teilen, wenn er nicht als Kulturbanause dastehen will", brachte Joachim Hirzel (SPD) die Stimmung im Ausschuss auf den Punkt.

Zuvor hatten alle Fraktionen ihre Sympathie für die Pläne von "antiform" zum Ausdruck gebracht. "Ich habe ein Faible für die Entwicklung im Ruhrgebiet wie zum Beispiel die Zeche Zollverein in Essen", sagte Roman Limbach (CDU). Er sieht hier Parallelen. Claudia Owczarczak (Grüne) erinnerte an das Krankenhausprojekt des Vereins 2012, das "ein grandioser Erfolg" gewesen sei.

"Ich habe keinen Zweifel, dass das Projekt in den Lemmerzhallen eine ähnliche Strahlkraft entwickelt", meinte sie. Bernd Schlegel (FDP) hätte am liebsten sogar direkt positiv über das Projekt entschieden, damit die Ausstellung im Frühjahr nicht gefährdet werde. Auch Lutz Wagner (Königswinterer Wählerinitiative) sieht darin eine "weitere kulturelle Bereicherung", gab aber zu bedenken, am 8. Januar werde man sicher noch nicht wissen, was generell mit dem Areal gemacht werde. Geprüft werden müssten auch mögliche Altlasten in der Gebäudestruktur.

Im nichtöffentlichen Teil bestätigte der Ausschuss noch einmal den Beschluss, dass die Verwaltung zu Jahresbeginn ergänzende Bodenuntersuchungen und Detailaufnahmen der Gebäude in Auftrag geben soll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort