DRK-Ortsvereine Krankentransport in neuer Hand

SIEBENGEBIRGE · Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zieht sich in Königswinter und Bad Honnef aus dem regulären Rettungsdienst zurück. Bei Veranstaltungen und Großschadensereignissen möchten sich die beiden Ortsvereine aber weiter an dieser Aufgabe beteiligen.

Künftig übernimmt die Stadt Königswinter den Krankentransport im eigenen Gebiet und in Bad Honnef und die sogenannte Spitzenabdeckung - das heißt in Fällen, in denen alle regulären Rettungsfahrzeuge gebunden sind.

Insgesamt wären dann dort bis zu 51 Rettungsassistenten beschäftigt. Das Personal, das bisher beim DRK-Kreisverband angestellt ist, soll übernommen werden. Der Haupt-, Personal- und Finanzausschuss und der Stadtrat in Königswinter müssen noch zustimmen.

Laut dem vom Kreistag 2012 beschlossenen Rettungsdienstbedarfsplan gehen Krankentransport und Spitzenabdeckung auf die Stadt Königswinter über. Bisher war die Stadt lediglich Träger der Notfallrettung mit Rettungswachen in der Altstadt - für den Talbereich, Bad Honnef, Stieldorf und Vinxel - sowie Ittenbach mit der Zuständigkeit für den Bergbereich der Stadt und Aegidienberg.

Krankentransport und Spitzenabdeckung waren hingegen Aufgabe der Krankentransportgesellschaft für den Rhein-Sieg-Kreis (KTG). Der Kreis hatte die drei großen Hilfsorganisationen DRK, Johanniter-Unfallhilfe und Malteser-Hilfsdienst im Jahr 1999 mit der Realisierung der KTG beauftragt. In diesem Zuge waren auch die DRK-Ortsvereine Bad Honnef und Königswinter ins Spiel gekommen. Wenn Königswinter diese Leistung jetzt nicht übernommen hätte, hätte der Rhein-Sieg-Kreis sie europaweit ausschreiben müssen. Möglicherweise hätte dann das Personal auf der Straße gestanden. Stattdessen schlägt die Verwaltung nun vor, mit den DRK-Ortsvereinen über die Übernahme des Personals, der Fahrzeuge und die Nutzung der Standorte durch Anmietung oder Kauf zu verhandeln.

Im Vorfeld haben bereits intensive Gespräche stattgefunden. Dabei hat der Ortsverein Bad Honnef der Stadt angeboten, das Gebäude an der Bergstraße als Untermieter langfristig als Rettungswache zu nutzen. Hierbei handelt es sich um die alte Honnefer Feuerwache, die vom DRK zurzeit als Vereinssitz und Rettungswache genutzt wird. Eigentümerin ist die Stadt Bad Honnef. Auch das DRK Königswinter ist bereit, der Stadt das Gebäude an der Bahnhofstraße ganz zu überlassen. Die Stadt hatte das Grundstück dem DRK im Wege des Erbbaurechts zur Verfügung gestellt. Die Stadt, die das Gebäude bereits mitnutzt, könnte die DRK- Räume zurückmieten oder den Gebäudetrakt zurückkaufen.

Auch in Ittenbach muss eine neue Rettungswache gebaut werden, da die alte nur Platz für einen Rettungswagen bietet. Der Rettungsdienstbedarfsplan schreibt jedoch vor, dass in Ittenbach ein zusätzlicher RTW stehen muss. Daher hat die Stadt nun als Übergangslösung eine Gewerbehalle in Ruttscheid angemietet.

In der Verwaltung gibt es seit dem Frühjahr einen eigenen Servicebereich "Feuerwehr und Rettungsdienst". Damit trägt sie der Bedeutung der neuen Aufgabe Rechnung.

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