Gesamtschule in Honnef Kontroverse um die Filiale beschäftigt heute den Schulausschuss

OBERPLEIS · Eine Woche nach dem Brandbrief der Königswinterer Stadtschulpflegschaft, die von einer Dependance der neuen Gesamtschule Oberpleis in Bad Honnef ab dem Schuljahr 2014/ 2015 abgeraten hat, zeichnet sich in der Kommunalpolitik noch keine klare Linie ab.

Bei ihren Beratungen am Montagabend waren sich alle Stadtratsfraktionen allerdings einig, dass vor einer Entscheidung noch viele Fragen zu beantworten sind. Heute Abend beschäftigt sich der Schulausschuss mit dem Thema.

CDU: "Wir werden weiter für die Dependance kämpfen", sagte Fraktionschef Josef Griese gestern. Für seine Fraktion hätten sich keine neuen Gesichtspunkte ergeben. "Alles, was jetzt ins Feld geführt wird, war bekannt", fügt er hinzu. Gefragt seien jetzt die Verwaltung und die Schulleitung, um die Probleme zu lösen.

FDP: "Unsere Position ist unverändert", meinte auch Fraktionschef Dietmar Rüsch. Die Liberalen erwarten, dass die Verwaltung ein Konzept erarbeitet und der Politik vorlegt. "Wir werden die Dependance nicht von vornherein schlechtreden", so Rüsch. Die bekannten Probleme, die die Schulleitung und die Stadtschulpflegschaft als Argumente gegen die Filialschule anführen würden, müssten eben gelöst werden.

SPD: "Wir haben uns noch keine abschließende Meinung gebildet", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Kusserow. Seine Fraktion werde heute im Schulausschuss einige Fragen zum Pädagogischen Konzept und zum Stundenplan stellen. Anhand der neuen Informationen soll dann erneut in der Fraktion über die Dependance beraten werden. Kusserow hatte zuvor bereits von einem "schwierigen Abwägungsprozess" gesprochen.

Königswinterer Wählerinitiative: "Wir haben uns noch nicht festgelegt", sagt der Fraktionsvorsitzende Lutz Wagner. Da erst im September eine Entscheidung getroffen werden müsse, wollen die Köwis erst einmal die Klärung der vielen offenen, vor allem schulorganisatorischen Fragen abwarten. "Wenn diese Probleme gelöst werden können, unterstützen wir weiter die Einrichtung einer Dependance", meint Wagner. Alle Schüler im Siebengebirgsraum sollten das Gesamtschulangebot wahrnehmen können.

Grüne: Nach Aussage von Fraktionsvorsitzender Claudia Owczarczak befindet sich die Politik in einer schwierigen Situation. "Die Politik muss noch mal neu denken. Es wäre gut, wenn wir im Schulausschuss noch keine Entscheidung treffen würden." In jedem Fall messe ihre Fraktion dem Willen der Eltern und deren Befürchtungen eine große Bedeutung bei. "Die Einrichtung der Gesamtschule war schließlich in hohem Maße dem elternschaftlichen Engagement zu verdanken", sagt sie. Gleichzeitig sei man weiter bemüht, eine Lösung zu finden, um den Bad Honnefer Kindern ein Angebot machen zu können.

Freie Wähler: Bei der Wählerinitiative steht man der Filialschule etwas skeptisch gegenüber. "Wir sind uns noch nicht klar geworden. Bei uns geht die Tendenz aber eher in Richtung Ablehnung der Dependance, wenn wir das Pädagogische Konzept in Betracht ziehen", sagt Fraktionschef Michael Ridder. Anderseits sehe man natürlich die Problematik in Bad Honnef.

Fraktion Freie und Linke: Für "Sommergeplänkel" hält Jörg Pauly die Diskussion über die Filialschule. "Es gibt bei uns Zweifel am Sinn der Dependance, wenn diese mit dem gleichen Lehrpersonal betrieben werden soll. Wir sind sehr gespannt, wie das organisatorisch laufen soll", sagt er.

Die Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Städtepartnerschaft findet Mittwochabend ab 17 Uhr im Rathaus Oberpleis statt.

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