"Kinderlärm ist Zukunftsmusik" Knöpfe, die Königswinter veränderten

KÖNIGSWINTER · Der Förderverein Frieda Caron hat im Kinder- und Jugendheim Probsthof in Königswinter sein 50-jähriges Bestehen gefeiert.

Das Gefühl, das überwog, war Stolz. Seitens des Fördervereins Frieda Caron, seitens der Evangelischen Kirchengemeinde Oberkassel-Dollendorf, seitens der Stadt Königswinter und seitens des Evangelischen Kinderheims Probsthof.

Der Förderverein Frieda Caron - ehemals Förderverein Probsthof - hatte zu einer Festveranstaltung in die Aula des Kinder- und Jugendheims Probsthof eingeladen, um sein 50-jähriges Bestehen zu feiern.

Und dieser Einladung war jeder von Rang und Namen gefolgt, der in Verbindung mit dem Verein steht: Bürgermeister Peter Wirtz zum Beispiel, die Fraktionsvorsitzenden oder ihre Vertreter der Parteien im Stadtrat Königswinter, Vertreter des Kirchenkreises an Rhein und Sieg, der Jugendämter und der Feuerwehr Niederdollendorf.

Nach einer musikalischen Eröffnung durch Stefanie Dröscher am Klavier sowie Anita Friese und Elena Steinmark an der Violine begrüßte Pfarrerin Anne Kathrin Quaas als stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins die Anwesenden.

"Warum sind wir eigentlich hier?", fragte sie in die Runde. "Ein Förderverein wird 50. Das sind 50 Jahre Engagement in gesellschaftlicher Verantwortung. Einstehen für die Benachteiligten, für die Kleinen, für die, die besonders Hilfe brauchen", sagte sie und brachte damit den Kerngedanken des Fördervereins auf den Punkt.

Frieda Caron, Tochter eines erfolgreichen Knopffabrikanten, gründete 1896 in Niederdollendorf das kleine Privatwaisenhaus im Probsthof, um sich fortan dem Los der evangelischen Waisenkinder in der Diaspora des Rheinlandes zu befassen.

1964 wurde der dazugehörige Förderverein gegründet, um das von der Schließung bedrohte Heim zu retten. Seitdem haben sich die Aktivitäten des Vereins kontinuierlich gewandelt und ausgeweitet.

Unter dem Namen "Evangelisches Kinderheim Probsthof e.V." übernahm er zunächst die Trägerschaft für das Heim, kaufte im Dezember 1965 die Einrichtung und errichtet in den Folgejahren einen Neubau. Nach einer Satzungsänderung wird der Verein gemeinnützigkeitsrechtlich ein Förderverein und heißt heute in Würdigung der Gründerin des Kinderheims Probsthof "Förderverein Frieda Caron".

Lag der Schwerpunkt des Vereins bei seiner Gründung beim Kinder- und Jugendheim Probsthof, so hat sich dessen finanzielle Situation so weit verbessert, dass heute der Anteil solcher Projekte bei knapp 30 Prozent des gesamten Fördervolumens liegt. Auf den ersten Platz der Förderliste ist die Evangelische Kindertagesstätte Dollendorf gerückt.

Für die Kita Dollendorf steht darüber hinaus die Fertigstellung eines Neubaus im "Sträterscher Park" gegenüber dem Probsthof kurz vor der Fertigstellung. Mit den restlichen Mitteln werden verschiedene Projekte von Kirchengemeinden sowie von Schulen oder Vereinen gefördert. Es war also nicht überraschend, dass die Aula zur Jubiläumsfeier des traditionsreichen Vereins so gut besucht war.

Peter Wirtz gratulierte allen Beteiligten im Namen der Stadt und der Ratsmitglieder. Er betonte, wie wie sehr es für die Arbeit eines solchen Kinderheimes spreche, dass auf Entlassfeiern, die derzeit allerorts in Königswinter abgehalten werden, auch immer wieder Kinder des Kinderheims Probsthof zu den Absolventen gehörten.

Und auch Almut van Niekerk, stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises an Rhein und Sieg, ergriff das Wort und betonte wie stolz sie auf diese "urevangelische Verbindung von Haupt- und Ehrenamt, weltlichem Tun und geistlicher Idee" war.

Die Festrede, des Vorsitzenden Dieter Mechlinski umriss alle Aspekte des Heimes und der Vereinsarbeit. Und er fasste sie dabei in einem Satz zusammen: "Kinderlärm ist Zukunftsmusik."

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