Römlinghoven Kirche verkauft den Malteserhof

RÖMLINGHOVEN · Der Malteserhof in Römlinghoven steht vor dem Verkauf. Bis spätestens 2016 soll die Freizeit- und Tagungsstätte des Evangelischen Kirchenkreises An Rhein und Sieg geschlossen und veräußert werden. Diesen Beschluss fassten die 142 Abgeordneten der Kreissynode am Wochenende in Sankt Augustin. Seit 1982 ist das 1540 erstmals urkundlich erwähnte historische Anwesen in Kirchenhand.

"Schweren Herzens" und nach "eingehender Diskussion der Haushaltslage des Kirchenkreises" habe man die Entscheidung getroffen, teilte gestern Jutta Huberti-Post mit, die Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Der Verkauf sei Teil eines Maßnahmenpakets, das ein strukturelles Defizit von rund 540.000 Euro ausgleichen soll.

Der Malteserhof hat zurzeit acht Mitarbeiter, von denen zwei bis zur Schließung das Rentenalter erreichen. Für die anderen sechs Teilzeitkräfte werde nach sozial verträglichen Lösungen gesucht, so der Kirchenkreis.

"Wir können uns den Malteserhof nicht mehr leisten. Das betrifft den kontinuierlichen Zuschussbedarf und die Bindung des Kapitals", sagte Hans-Willi Hefekäuser, Finanzexperte des Kirchenkreises, bei der Synode. Die Freizeit- und Tagungsstätte weise für das kommende Jahr einen Unterstützungsbedarf von 96.000 Euro aus.

Die Nutzung durch Gemeindegruppen sei in den vergangenen Jahren gesunken. Zudem gebe es einen erheblichen Investitionsbedarf, um das Haus mit seinen 44 Betten barrierefrei zu machen und zu modernisieren. Aus Mitarbeiterkreisen verlautete, dass man über den radikalen Beschluss überrascht sei. Durch den Brand in einer Werkstatt der Tagungsstätte im Januar 2012 und durch die Absage von Gruppen in diesem Jahr hätten die Zahlen etwas gelitten.

Die Zukunft sehe hingegen sehr positiv aus. Der Malteserhof sei bis Oktober 2014 ausgebucht. Heute tagt der Malteserhof-Ausschuss, ein Gremium, dem Mitglieder der Synode und von der Synode berufene Mitglieder angehören. In den vergangenen 30 Jahren verbrachten Konfirmandengruppen, Kinder und Jugendliche Zeit im Malteserhof. Der damalige Superintendent Hans Joachim Corts sagte zum 25-jährigen Bestehen, dass "die Jugendlichen hier ein Stück evangelische Heimat fanden".

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