Kommentar Keine Schule im Anschluss

Nahezu im Verborgenen liegt die Einrichtung an der Heisterbacher Straße, in der viele junge Mädchen in den vergangenen zehn Jahren eine richtungweisende Zeit ihres Lebens verbracht haben.

In den meisten Fällen, wenn auch nicht in allen, ist es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelungen, die jungen Damen in den normalen Schulalltag zurückzuführen. Zugegeben mit einem hohen Personalaufwand, doch der Erfolg heiligt in diesem Falle sicher die finanziellen Mittel.

Umso bedauerlicher ist es, wenn es in Königswinter außer der Drachenfelsschule in Zukunft keine Anlaufstelle mehr für junge Menschen gibt, die die erste große Lebenskrise bereits hinter sich haben. Die häufig nicht das Glück hatten, so wohl behütet wie die meisten ihrer Altersgenossen aufzuwachsen.

Eine auslaufende Hauptschule, eine auslaufende Realschule und eine Gesamtschule, die während des laufenden Schuljahres keine Schüler aufnehmen kann, weil sie randvoll ist, sind keine guten Voraussetzungen für die Schwachen in unserer Schullandschaft.

"Kümmern müssen wir uns um die Verlierer", sagte die Regierungsschuldirektorin Barbara Kahlen gestern bei der Jubiläumsfeier des MUT-Projekts. So beherbergt die Stadt Königswinter zwar für die Region eine ganz besondere Einrichtung mit großer Strahlkraft. Um ihre Schullaufbahn fortzusetzen, müssen die Jugendlichen anschließend jedoch Königswinter verlassen und sich eine geeignete Schule außerhalb suchen. Dies ist alles andere als erfreulich.

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