Heisterbacherrotter Tollitäten Jetzt wird närrisch regiert

HEISTERBACHERROTT · Proklamation: Das neue Prinzenpaar erobert die Herzen der Heisterbacherrotter

 Die prinzenlose Zeit in Heisterbacherrott hat ein Ende: Wolfgang III. und Claudia II. begrüßen im Saal Lichtenberg ihre Untertanen.

Die prinzenlose Zeit in Heisterbacherrott hat ein Ende: Wolfgang III. und Claudia II. begrüßen im Saal Lichtenberg ihre Untertanen.

Foto: Quarg

Wer am Ziel seiner Wünsche ist, der braucht es nicht mehr eilig zu haben. Die neuen Heisterbacherrotter Tollitäten Prinz Wolfgang III. und Prinzessin Claudia II. (beide Bellinghausen) jedenfalls nahmen sich beim Einzug in den vollbesetzten Saal Lichtenberg am Samstagabend alle Zeit der Welt, ihre jubelnden Untertanen ausgiebig zu begrüßen, zahlreiche Hände persönlich zu drücken und sich schon mal intensiv im Bützen zu üben.

Die Musiker des Tambourcorps Siebengebirge Thomasberg, die das Prinzenpaar musikalisch auf die Bühne geleiteten, mussten da einen langen Atem haben. "Ich bin ja so stolz, der Prinz von Heisterbacherrott zu sein", freute sich der strahlende Prinz Wolfgang aus vollem Herzen.

Fix waren indes die Insignien der Macht gewechselt: Bürgermeister Peter Wirtz hatte es sich, obwohl reichlich "vergrippt", nicht nehmen lassen, den neuen Heisterbacherrotter Regenten höchstselbst die Prinzenorden und das "Leddeköppche", das Narrenzepter, zu überreichen. "Schaut sie euch an, das sind richtige Leddeköpp wie aus dem Bilderbuch - karnevalserprobt, trinkfest, lustig und in Feierlaune", befand das Stadtoberhaupt zufrieden. Zumal besonders der Prinz beste Voraussetzungen dafür mitbringt, dass die Session ein echter Knaller wird: "Er ist närrische fünf mal elf Jahre jung und zudem mit einer filigranen Mundtechnik gesegnet."

Prinz Wolfgang zögerte nicht, diese denn auch gleich unter Beweis zu stellen: Zu Ehren des Vorstands des Bürgerfestausschusses spielte er auf der Spielmannsflöte die "FC-Hymne", in die die Musiker des Tambourcorps mit einstimmten.

Getreu dem neuen Sessionsmotto "Mit Tanz und jecke Tön ist das Leben schön" demonstrierten die neuen Regenten nebst Gefolge, dass sie aber nicht nur Musik machen, sondern sich auch durchaus ansprechend darauf bewegen können. Zum bekannten Liedchen "Schön, ist es auf der Welt zu sein" ging jedenfalls auf dem närrischen Parkett mächtig die Post ab.

Prinz Wolfgang wurde schon als kleiner Pimpf von der Mama mit dem Karnevalsvirus infiziert: sie war Mitbegründerin der "Löstigen Höhner von der Luterbach" aus Oelinghoven. Seit vielen Jahren ist er zudem als Musiker mit dem Tambourcorps Siebengebirge als Regimentsspielmannszug der Siegburger Funken in der blau-weißen Uniform unterwegs. Als ehemaliger Vorsitzender des Bürgerfestausschusses hatte er seinerzeit insgesamt sieben Prinzenpaare als Prinzenführer durch den Karneval geführt und sich dabei wohl selbst Appetit geholt.

Prinzessin Claudia II. ist wie ihr Mann eine echte "Leddeköpp", wohnt aber heute mit ihm op de Strüch. Viele Jahre tanzte sie bei den "Siebengebirgsperlen" mit, heutzutage tritt sie an Weiberfastnacht mit den "Ringeldüwje" der Katholischen Frauengemeinschaft auf. Wenn auch die Proklamation der neuen Tollitäten die Krönung des Abends war, so hatte der Bürgerfestausschuss das Programm noch mit etlichen weiteren Highlights abgerundet. Die Drachenfelsperlen mit Solomariechen Theresa Krämer und die Power Hexen der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft begeisterten mit ihren flotten Tänzen. Eng wurde es auf der Bühne beim Aufmarsch der Siegburger Funken, in dem Prinz und Tambourcorps eine zweite Heimat gefunden haben. Das große Funkencorps war eigens zu Ehren der frischgebackenen Majestäten nach Heisterbacherrott gekommen.

Ebenfalls die Ehre gaben sich die Tollitäten aus Lohmar, Prinz Thomas I. und Prinzessin Michaela I., mitsamt des Funkencorps "Ruut Wiess". Beide Vereine verbindet eine alte Freundschaft, die der BFA unter seinem Vorsitzenden Wolfgang Thiebes gerne wiederbelebt hat.

Dafür, dass kein Auge trocken blieb, sorgten unter anderem "Knubbelfutz und Schmalbedaach", die "Erdnuss" sowie die Ringeldüwwje der kfd, deren originelle Auftritte immer für eine Überraschung gut sind. Den passenden "Ausklang" des Abends gab es mit den Jodesberger Junge, die den Jecken vor dem Nachhauseweg noch einmal so richtig einheizten.

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